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Eines Nachts bin ich allein zu Hause. Plötzlich höre ich ein seltsames Geräusch – ein Kratzen an der Tür, ein Pochen am Fenster, obwohl ich mich im 3.Stock befinde. Ein Knacken nebenan im Raum. Mein Herz schlägt schneller. Ist es nur der Wind? Wie unheimlich! Bilde ich mir das alles nur ein? Oder ist jemand eingedrungen und treibt sich hier herum? Der kann nichts Gutes im Schilde führen!
Genau so beschreibt die Bibel den Teufel: Er ist wie ein brüllender Löwe, der auf der Suche nach Beute umherstreift. Er verbreitet Angst und Schrecken. Wer nicht wachsam ist, den kann er leicht erwischen.

Ihr denkt, die Bibel ist nur ein Buch mit Texten aus vergangenen Zeiten? Nein, ist es nicht! Selbst wenn ich noch hunderte Jahre leben und alle Lügen, Irrlehren und Stürme der Zeit niederkämpfen könnte – es würde nichts daran ändern, dass der Teufel immer noch aktiv ist. Er schläft nicht, er feiert keine Party, er macht keine Pause, und er stirbt erst, wenn die Welt vergeht. Also seid wachsam!

Ihr, die ihr nach uns kommt, betet ernsthaft und haltet an Gottes Wort fest! Lasst das Licht des Glaubens nicht verlöschen. Ihr müsst bereit sein, als würdet ihr jederzeit angegriffen werden. Der Teufel versucht, Lücken in eurem Leben zu finden – ein Moment der Schwäche, ein Funke des Zweifels, eine kleine Sünde, die größer wird. Und dann? Dann versucht er, das Licht auszulöschen, das euch den Weg zeigt.

Darum: Bleibt nüchtern und wach! Seid auf der Hut, denn euer Feind gibt nicht auf. Ihr könnt euch nicht darauf verlassen, dass er müde wird. Wir alle werden eines Tages sterben – aber er bleibt und versucht weiterhin, Chaos und Angst unter den Menschen zu verbreiten. Doch eines ist sicher: Christus hat ihm bereits den Kopf zertreten. Das Böse ist besiegt, auch wenn es noch um sich schlägt. Und so warten wir voller Hoffnung darauf, dass unser Herr Jesus Christus wiederkommt und uns endgültig von diesem Sturm befreit.

Vergesst also euren Auftrag nicht, den nachfolgenden Generationen das Evangelium zu predigen, sie auszubilden und zu befähigen, damit sie dann möglichst vielen anderen Menschen den Weg zu Gott zeigen können. Wer Hoffnung, Liebe und Glauben geübt hat, kann wirksames Werkzeug und Zeugnis Gottes sein. Jeder hat es selbst in der Hand, sich weiterzuentwickeln und Licht für andere zu sein. Nicht Licht, um menschliche Werte und Weisheiten zu verbreiten. Licht sein, um für ein Leben mit Gott zu werben.

Wer denkt, er muss Gottes Willen in dieser Welt durchsetzen, ist schon dem Teufel auf den Leim gegangen. Gott braucht dich als Botschafter und als Wegweiser, um anderen den Weg zu Jesus zu zeigen, zu erklären und zu begleiten. Daher ist es wichtig, wachsam zu sein, um nicht vom Kurs kommen.

Der Feind kommt manchmal durch die Hintertür in unsere Gedanken rein. Wir bemerken nicht, wie unser Blick von Christus hin zu dem geht, was in der Welt passiert und uns davon beeinflussen lassen.

Dieses „wie ein brüllender Löwe“ ist ein eindringliches Bild. Es zeigt uns, dass der Teufel nicht harmlos ist, sondern aktiv darauf aus ist, Menschen – auch uns! – zu täuschen und von Gott wegzuführen.

Ein brüllender Löwe hat zwei Funktionen: Er jagt seine Beute und verbreitet Angst. Ähnlich nutzt der Teufel Täuschung, Verwirrung und Angst, um uns zu schwächen. In unserer modernen Welt geschieht das oft subtil – durch Versuchungen, Lügen oder gesellschaftliche Strömungen oder Stimmungen in der Gesellschaft, die uns von Gottes Wahrheit entfernen wollen. Ob in der digitalen Welt, wo Fake News und manipulative Inhalte unser Denken prägen oder uns sogar politisch radikalisieren können, oder in persönlichen Krisen, die Zweifel säen – der Feind arbeitet oft im Verborgenen. Auch das destruktive Hinterfragen, in Zweifel führen und das Zerstören gehören zum reichhaltigen Werkzeugkoffer des Teufels.

Doch wir werden aufgefordert, fest im Glauben zu stehen. Das bedeutet nicht, dass wir uns von Ängsten steuern lassen sollen. Ein Christ ist nicht hilflos, sondern hat Gottes Wort und den Heiligen Geist als Schutz. Indem wir geistlich wachsam bleiben, Gebet und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen pflegen und Gottes Wahrheit kennen, können wir dem brüllenden Löwen widerstehen.

Das ist doch eine gute Nachricht: Der Teufel mag brüllen und uns einreden, dass der Sieg woanders liegt. Aber er ist schon längst besiegt worden, als Jesus am Kreuz gestorben und dann auferstanden ist. So hat er das letzte Wort und nicht das Böse. Wir sollen uns nicht einschüchtern und von den Sorgen der Welt beeinflussen lassen, sondern standhaft bleiben – im Vertrauen darauf, dass Gott uns stärkt und bewahrt.

Frage dich selbst: Wo gibt es in meinem Leben „geöffnete Fenster“, durch die der Feind eindringen könnte? Wann war ich zuletzt wirklich wachsam im Glauben? Vertraue ich darauf, dass Jesus der Sieger ist – oder lasse ich mich von der Dunkelheit einschüchtern?
Wachsamkeit bedeutet nicht ängstlich sein und auf das, was vermeintlich schlecht ist, zu schauen. Wachsamkeit bedeutet Standhaftigkeit, also auf Gott fokussiert sein.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.

1.Petrus 5, 8