Lobpreis ist mehr als Musik

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„Meine Seele preist den Herrn, mein Herz jubelt über Gott, meinen Retter.“ (Lukas 1, 46–47) – So beginnt Maria ihr Lied. Es ist kein wohlklingender Bibelvers als Wandspruch. Es ist ein echter, unverstellter Ausbruch der Dankbarkeit. Eine Reaktion auf die Botschaft des Engels Gabriel und die Begegnung mit Elisabeth.

Wenn Maria sagt, ihre Seele erhebt den Herrn, dann meint sie mehr als ein Lippenbekenntnis. „Erheben“ heißt: Gottes Größe erkennen und bekennen. Ihre ganze Person, ihr Innerstes ist durchdrungen von dem, was Gott in ihrem Leben tut. Sie macht Gott nicht größer, als er ist – sie macht seine Größe sichtbar.

Und dazu kommt die Freude: keine oberflächliche Euphorie, sondern ein Jubel, der aus der Tiefe des Geistes kommt. Aus dem Erkennen: Dieser Gott ist mein Retter. Maria, die Mutter des kommenden Messias, weiß: Auch sie selbst braucht Erlösung. Sie steht nicht über dem Evangelium, sie lebt darin – von Gnade getragen, durch Glauben gerettet.

Diese Haltung ist kraftvoll. Sie ist durch und durch demütig. Und sie zeigt: Wahre Freude entspringt einer echten Begegnung mit Gottes Wort. Marias Lob ist nicht inszeniert, sondern durchlebt. Es lehrt uns: Wer sich von Gott berühren lässt, beginnt zu loben – nicht aus Zwang, sondern aus überwältigter Freude.

Doch wie oft sieht Lob heute ganz anders aus?

Viele Christen lieben den Lobpreis in den Gemeinden so sehr, dass man denken könnte, sie möchten sich in einer endlosen Dauerschleife dahinter verstecken, nur um nicht die wahre Mission zu erfüllen. Unsere Mission ist es, Gottes Licht in dieser finsteren Welt zu sein.

Wenn ihr also meint, Gott mit vielen Worten, Wiederholungen, lautem Getöse, großer Gestik und übertriebenen Klängen zu loben, dann kann das schnell zur Zumutung werden. Gott ist nicht taub und auch nicht ahnungslos. Aber so würde man sich ihm gegenüber verhalten, als müsste man ihn aufwecken und ihm alles erklären. Das ist nicht Lob, das ist Schmach und Unehre. Und wenn das Lob dazu dient, sich selbst in Stimmung zu bringen, dann ist das Lob verfehlt. Der Lobpreis wäre ein Selbstzweck.

Echtes Loben kommt aus tiefstem Herzen. Man muss sich die Größe Gottes und seine Wunder vor Augen führen, die er in unserem Leben vollbracht hat. Es geht nicht um wohlgeformte, sorgfältig gesetzte oder poetische Worte. Nein, es geht um das ehrliche Seufzen, das aus der Tiefe des Herzens kommt und den ganzen Körper in Bewegung setzt. Ein Lob, das euch bewegt, Leute!
Wenn ihr in Dankbarkeit und Demut vor Gott tretet, dann wird das Lob aus tiefstem Herzen kommen. Eure Hände, Füße und ja, der ganze Körper wollen mitreden und die Worte unterstützen.

Wenn ihr Gott im Geist und in der Wahrheit lobt, dann sind die Worte wie durch Feuer geläutert und rein. Denkt daran, es ist nicht die äußere Form oder der gute Klang, was zählt, sondern die innere Haltung. Ein ehrliches, tief empfundenes Lob hat mehr Power als jedes laute oder perfekte Spektakel.
Wenn wir Gottes Größe anerkennen und uns in Dankbarkeit und Demut vor ihm beugen, dann wird unser Lob aufrichtig und rein sein. Das wird nicht nur Gott ehren, sondern auch uns selbst verändern und uns näher zu ihm bringen.

Also, verwendet nicht soviel Zeit und Übung mit dem äußerlich perfekten Auftritt im Gottesdienst, sondern setzt eure Kraft so ein, dass ihr hinausgehen und Gottes Licht in dieser Welt sein könnt! Euer Leben vor den Ungläubigen soll ein Lob Gottes sein. Ihr habt die Kraft dazu bekommen!

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes.

Lukas 1, 46-47