„Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere. “
Matthäus 10, 23

Es ist unmöglich, daß jemandem sollte das Evangelium verwehret werden; denn es ist eine Lehre, die unter dem Himmel frei daher geht, an keinen Ort gebunden. Das ist wohl wahr: Städte, Ort und Raum, wo das Evangelium oder Predigt sind, mögen die Herren daselbst wohl wehren. Aber du kannst diejenige Stadt oder Ort lassen und dem Evangelio an einem anderen Ort nachlaufen, und ist nicht nötig, daß du um des Evangelii willen auch die Stadt oder den Ort einnehmest oder behälst; sondern laß dem Herren seine Stadt und folge du dem Evangelio, so leidest du, daß man dir Unrecht tue und dich verjagt, und leidest doch zugleich nicht, daß man dir das Evangelium nehme. Siehe, so kommen die zwei überein, leiden und nicht leiden. Sonst, wo du die Stadt auch willst behalten mit dem Evangelio, so raubst du dem Herrn der Stadt das Seine und gibst vor, du tust es um des Evangelii willen. Lieber, das Evangelium lehrt dich nicht rauben und nehmen, wenngleich der Herr des Guts wider Gott und mit Unrecht und dir zu Schaden desselben mißbraucht. Das Evangelium bedarf keines Raums noch Stadt, da es bleibe; es will und muß im Herzen bleiben.