“Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. ”
Matthäus 6, 9-10

Wenn uns Gott die drei ersten Bitten erhört, seinen Namen in uns heiligt, so setzt er uns in sein Reich und gießt seine Gnade in uns, die uns fromm zu machen anhebt. Dieselbe Gnade hebt bald an, Gottes Willen zu tun; alsdann findet sie einen widerspenstigen Adam. So schreit denn zu Gott die Gnade im Herzen wider denselben Adam und spricht: Dein Wille geschehe, denn der Mensch findet sich mit sich selbst schwer beladen. Wenn dann Gott das Geschrei hört, so will er seiner lieben Gnade zu Hilfe kommen und sein angefangenes Reich mehren und legt sich mit Ernst und Gewalt an den Hauptschalk, den alten Adam, fügt ihm alles Unglück zu, bricht ihm alle seine Vorhaben, blendet und schändet ihn ringsum, das geschieht, wenn er uns allerlei Leiden und Widerwärtigkeit zusendet. Und dazu müssen dienen: böse Zungen, böse, untreue Menschen und, wo die Menschen nicht genug sind, auch die Teufel, auf daß ja unser Wille erwürget werde mit allen seinen bösen Neigungen und der Wille Gottes also geschehe, daß die Gnade das Reich besitze und nur Gottes Lob und Ehre da bleibe.