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„Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen. “
Matthäus 7, 6

Ja, lieber Herr, sie haben’s bereits. Denn weil es eine öffentliche Predigt ist und in die Welt ausgeschüttet, so können wir nicht wehren, daß sie nicht d’rein fallen und zu sich reißen. Aber sie haben es darum noch nicht, und wollen’s ihnen gottlob wohl wehren, daß sie das Heiligtum nicht kriegen. Die Schalen und Hülsen haben sie wohl, das ist die fleischliche Freiheit. Aber das sei ihnen gewehrtet, daß kein Hund noch Schwein einen Buchstaben vom Evangelio kriege, ob er gleich alle Bücher liest und alle Predigt hört und läßt sich dünken, er könne es überaus wohl. Wie geht’s aber nun den Verfolgern und Tyrannen zuletzt? Was für einen Lohn kriegen sie? Was für eine gräuliche Krankheit hat Gott über Herodes verhängt? – Es konnte niemand vor Gestank um ihn bleiben, denn es faulte ihm sein Unterleib und wuchsen Maden darin, und von unten auf schwoll er so scheußlich, daß er weder Tag noch Nacht Ruhe fand. Er ließ sich ins Wildbad führen, er ließ sich in Öl baden; aber da war keine Hilfe, so daß er zuletzt ein Messer forderte, als wollte er einen Apfel schälen, das stach er sich selbst in den Leib, die Schmerzen damit zu enden. Also soll es den Tyrannen und Verfolgern der Wahrheit gehen.