Mehr Einsicht besitz‘ ich als die Greise; denn ich beobachte Deine Befehle.
Psalm 119, 100
Bekanntlich ist es so, dass junge Menschen von der Erfahrung und Weisheit der alten und betagten Menschen lehren können. Schon im Lied des Mose heißt es:
Frag deinen Vater, der wird dir’s kundtun, deine Greise, die werden dir’s erzählen.
5. Mose 32, 7
Auch Bildad, einer der Freunde Hiobs, hören wir sagen:
Befrage nur das frühere Geschlecht und achte auf das, was ihre Väter erforscht haben.
Hiob 8, 8
Aber wie heißt es schon im Volksmund: „Alter schützt vor Torheit nicht“ – weshalb der Prediger Salomo erklärt:
Ein armer, aber weiser Jüngling ist mehr wert als ein alter, jedoch törichter König.
Prediger 4, 13
Elihu – auch einer von Hiobs Freunden, der sich aber wegen seiner Jugend am bisherigen Gespräch zwischen Hiob und seinen Freunden noch nicht beteiligt hatte, ergriff nun das Wort und sagte:
Ich dachte: Das Alter mag reden und die Menge der Jahre Weisheit an den Tag legen! Jedoch der Geist ist es, der in den Menschen ist und der Hauch des Allmächtigen, der ihnen Einsicht verleiht. Nicht die Bejahrten sind die weisesten, und nicht die Greise verstehen sich auf das, was Recht ist.
Hiob 32, 7-9
Elihu sprach hier eine sehr tiefe Wahrheit aus, weil er über die Erfahrung unseres Psalmisten sprach: Mehr Einsicht besitz‘ ich als die Greise; denn ich beobachte Deine Befehle. Ja, das Wort seines Gottes, in seinem Herzen lebendig gemacht durch den Geist Gottes – der Geist aber macht lebendig (2. Korinther 3, 6) – das machte den Psalmschreiber weiser als Greise mit viel Lebenserfahrung; das war seine gewaltige Lebenserfahrung!
Wir tun gut daran, das Wort unseres Herrn – Seine Befehle – intensiv zu beobachten. Es wird auch uns weiser machen als die ganze Weisheit dieser Welt!