Von jedem bösen Pfad habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich Dein Wort halte.
Psalm 119, 101
Der Apostel Paulus schrieb einst den Galatern:
Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln.
Galater 5, 25
Damals ging es um die verkehrte Auffassung der Galater, das Gesetz des Mose würde sie erretten. Dagegen wehrte sich Paulus vehement, indem er mit großer Bestimmtheit erklärte, Gesetz und Gnade hätten nichts miteinander zu tun. Und genau so ist es auch mit dem täglichen Wandel des Gläubigen und dem geoffenbarten Wort Gottes: Wo der Wandel des Gläubigen nicht geheiligt und dem Herrn hingegeben ist, kann das Wort seine gesegnete Wirkung nicht erzielen. Schon manches Kind Gottes hat sich beklagt, das Wort würde nicht mehr zu ihm reden, es fehle an echtem Leben. Nun, das hat sehr oft mit dem unheiligen Wandel des betreffenden Kind Gottes zu tun! Unser Psalmist sagt es sehr deutlich: „Von jedem bösen Pfad habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich Dein Wort halte“. Anders ausgedrückt: Um wirklich im Wort Gottes leben zu können, hat sich der Psalmist auferlegt, nach einem geheiligten Wandel zu trachten.
Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass hier eine wunderbare Wechselwirkung vorliegt: Wer aufgrund eines hingegebenen und geheiligten Wandels in einer innigen Beziehung zum Wort Gottes lebt, wird durch dasselbe mehr und mehr geheiligt:
Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist … und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.
Hebräer 4, 12