Psalm 119, 102

Von Deinen Rechten weiche ich nicht ab, denn Du hast mich belehrt.
Psalm 119, 102

Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, was der Psalmist bezeugt: „Du hast mich belehrt“. Und in der Tat: Der Herr ist unser Lehrer. Er ist es, der uns durch die Kraft des Heiligen Geistes Sein Wort aufschließt. In diesem Sinne sollten Kinder Gottes mehr erwachsen werden; denn wie oft hängen sie sich an Menschen und nehmen deren Wort für bare Münze! Aber auch der beste Prediger und Bibelausleger ist nicht annähernd so ein Lehrer, wie unser Herr es ist. Deshalb ermahnt Er uns:

Auch Lehrer sollt ihr euch nicht nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer, nämlich Christus.
Matthäus 23, 10

Und Seinen Jüngern sagte Er in Seinen Abschiedsworten:

Ihr nennt Mich Lehrer und Herr, und ihr sagt es zu Recht, denn Ich bin es.
Johannes 13, 13

In unserem heutigen Psalmwort heißt es: „Von Deinen Rechten weiche ich nicht ab, denn Du hast mich belehrt“. Weil also der Herr der Lehrer des Psalmschreibers ist, weicht dieser von den Rechten seines Herrn nicht ab. Ganz anders tönt es in 2. Timotheus 4, 3, wo Paulus schreiben muss:

Denn es wird eine Zeit kommen, da wird man die gesunde Lehre unerträglich finden und sich nach eigenem Gelüsten Lehrer über Lehrer beschaffen, weil man nach Ohrenkitzel Verlangen trägt.

Hier ist keine Rede mehr vom Halten der Rechte des Herrn – und warum? Weil man sich schon im Vornherein mit
dem Herzen an andere Lehrer gehängt hat. Die Folgen sind fatal:

Es sind allerdings auch falsche Propheten unter dem Volk aufgetreten, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, welche verderbliche Irrlehren (oder: Sonderrichtungen) heimlich bei euch einführen werden.
2. Petrus 2, 1

Lasst uns doch ganz neu wie Nikodemus zu Jesus kommen, der unserem Herrn das Zeugnis ausstellte:

Rabbi (= Meister), wir wissen: Du bist als Lehrer von Gott gekommen!
Johannes 3, 2

Ein solches Bekenntnis, von Herzen gesprochen, wird uns helfen, von Seinem Wort nicht abzuweichen.