Psalm 119, 106

Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beachten die Rechte Deiner Gerechtigkeit.
Psalm 119, 106

Das Wort unseres Herrn will uns eine Leuchte für unseren Fuß und ein Licht für unseren Pfad sein (Vers 105). Dieses Licht, welches Gott uns täglich neu schenkt, ist ein vollkommenes, strahlendes und deutliches Licht; wer sich daran orientiert, kann nicht straucheln. Aber wie wir bereits bei der Betrachtung des vorherigen Verses sahen, straucheln wir trotzdem von Zeit zu Zeit. Warum? Wir sprachen darüber: Weil wir Gottes Wort in Frage stellen:

Sollte Gott wirklich gesagt haben … ?
1. Mose 3, 1

Aber wir kommen auch ins Straucheln, weil wir uns so wenig anstrengen, am Wort unseres Herrn festzuhalten. Natürlich liegt es nicht in erster Linie an „jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen“ (Römer 9, 16); aber das bedeutet nicht, dass unser Wille ausgeschaltet ist. Im Gegenteil: In der Schrift wird oft an unseren Willen appelliert. Und diesen Willen brauchen wir auch in Bezug auf das Wort Gottes. Es muss uns ein Anliegen sein, wir müssen es wollen – mit Gottes Wort Umgang zu pflegen! Und genau das ist es, was uns unser Psalmist lehrt, wenn er sagt: „Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beachten die Rechte Deiner Gerechtigkeit“. In einer anderen Übersetzung heißt es so: „Ich habe geschworen und den Vorsatz gefasst, den Verordnungen deiner Gerechtigkeit treu zu bleiben!“
Lasst uns dem Psalmschreiber nacheifern und den Vorsatz fassen, dem Worte unseres Gottes treu zu bleiben. Dabei sind wir keineswegs auf uns selbst gestellt, im Gegenteil:

Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt.
Philipper 2, 13