Ich bin über die Maßen gebeugt; HERR, belebe mich nach Deinem Wort!
Psalm 119, 107
Das ist ein überaus kostbares Wort! Der Psalmist ist sehr angeschlagen, bittet aber um eine Neubelebung durch das Wort. Und tatsächlich: Es gibt Besseres als das Wort Gottes, um angefochtene und zerschlagene Gläubige wieder aufzurichten.
Bei allem Elend und aller Finsternis auf der Welt, etwas leuchtet durch alles hindurch: Das nie verlöschende Licht des Wortes Gottes. So manch einer seufzt unter den Anfechtungen und der Last der Sünde; und doch haben wir mit dem Wort Gottes eine gewaltige Waffe in die Hand bekommen. Das ewig bleibende und ewig gültige Wort Gottes steht über allem, auch über der großen Unsicherheit, die in der Welt herrscht. Jesus sagt in Matthäus 5, 18:
Wahrlich, Ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen.
Und Jesaja darf verkündigen:
Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit. Jesaja 40, 8
Hermann Menge übersetzt unseren heutigen Vers so: „Ich bin gar tief gebeugt: o HERR, belebe mich wieder nach Deiner Verheißung“! Anstelle von Wort wird hier also der Ausdruck Verheißung verwendet. Sind es nicht gerade die Verheißungen im Wort Gottes, welche immer wieder die Kraft haben, uns aufzurichten?
Fangen wir an, jeden Tag neu das Gebet unseres Psalmisten zu beten. Er war über die Maßen gebeugt, blieb dabei aber nicht sitzen, sondern betete zu seinem Herrn: „HERR, belebe mich nach Deinem Wort“! Wir dürfen versichert sein: So ein Gebet erhört unser Herr sehr gerne!