Die Gottlosen haben mir Schlingen gelegt, aber von Deinen Befehlen irre ich nicht ab.
Psalm 119, 110
Unser heutiger Vers ist eine direkte Fortsetzung des vorherigen, in dem es darum geht, dass der Psalmschreiber sich trotz größter Gefahren an das Wort seines Gottes hält. Wohl uns, wenn diese Wahrheit tief in unserem Herz verankert ist! Dann gehören wir zu den Menschen, die gegen die Schlingen des Feindes gewappnet sind. Aber hier ist es notwendig, einige Worte unseres Psalmisten ganz besonders zu beachten: „Von Deinen Befehlen irre ich nicht ab“, versichert er dem Herrn. Können auch wir das von ganzem Herzen bezeugen?
Es ist leider eine Tatsache, dass wir in einer Zeit leben, in der das Wort Gottes immer mehr aus dem Zentrum geschoben wird. Mit großem Einsatz werden sogenannte Familiengottesdienste und Lobpreisstunden organisiert, die aber in vielen Fällen nichts anderes sind als ein Ersatz für die wahre biblische Predigt. Dieser wird der rechtmäßige Platz zugunsten einer modernen, lockeren Gottesdienstordnung entzogen. Hat der Apostel Paulus vielleicht das gemeint, als er an die Korinther schrieb:
Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange einst Eva mit ihrer Arglist verführt hat, so auch eure Gedanken von der Einfalt und lauteren Gesinnung gegen Christus zum Argen hingezogen werden.
2. Korinther 11, 3
In jedem Fall muss man heute mit großem Bedauern feststellen, dass viele Christen, ja sogar ganze Gemeinden den Schlingen des Feindes zum Opfer gefallen sind, weil man das Wort Gottes aus dem Zentrum genommen hat oder davon abgewichen ist.
Gott klagt durch Jesaja:
O dass du geachtet hättest auf Meine Gebote! Dann wäre dein Frieden gewesen wie ein Strom und deine Gerechtigkeit wie Meereswogen.
Jesaja 48, 18
Auch jetzt, in dieser Stunde, besteht die Möglichkeit, durch neue Hingabe an Gottes Wort den Schlingen des Feindes zu entkommen und wieder zu innerem Frieden zu gelangen.