Mein Schirm und Schild bist Du; auf Dein Wort (= die Erfüllung Deiner Verheißung) harre ich.
Psalm 119, 114
Der Schirm Gottes bewahrt vor Unheil, bringt Rettung, ist eine Zuflucht, eine Burg und ein Grund, dem Herrn völlig zu vertrauen:
Du bist mir ein Schirm, bewahrst mich vor Unheil: mit Rettungsjubel wirst Du mich umgeben.
Psalm 32, 7Wer da wohnt im Schirm des Höchsten und im Schatten des Allmächtigen weilt, der spricht zum HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf Den ich vertraue!
Psalm 91, 1-2
Der Schild Gottes macht diese ganze Rettung noch herrlicher, weil es sich hier nicht um einen normalen Schild handelt, sondern um einen Rundschild, in dessen Innerem ein Mensch nach allen Seiten vor feindlichen Angriffen geschützt ist:
Gar viele sagen von mir: Es gibt keine Rettung (oder: Hilfe) für ihn bei Gott! SELA. Doch Du, o HERR, bist ein Schild um mich her, meine Ehre und der mir das Haupt erhebt.
Psalm 3, 3-4
Was bewirkt nun diese herrliche, vollkommene Bewahrung im Leben unseres Psalmisten? Dass er auf die Erfüllung der Verheissung Gottes wartet; ja, er harrt geradezu auf die Erfüllung: „Mein Schirm und Schild bist Du; auf Dein Wort (= die Erfüllung Deiner Verheißung) harre ich“. Harren ist nicht nur warten, sondern abwarten, anstehen, entgegensehen, erwarten, gedulden, hoffen, zusehen, zuwarten. Alle diese Ausdrücke besagen dasselbe: Gott hat dem Psalmschreiber eine Zusage gemacht, und dieser verharrt nun in geduldigem Warten, bis der Herr Sein Wort einlöst.
Wir sollten jeden Tag aufs Neue den Schirm Gottes ergreifen und uns in den Schutz des Rundschildes unseres Herrn begeben; dies wird uns Mut und Zuversicht geben, ausstehende Verheißungen nicht abzuschreiben, sondern geduldig auf ihre Erfüllung zu harren.
Gut ist es, geduldig zu sein und schweigend zu warten auf die Hilfe des HERRN. Klagelieder 3, 36