Psalm 119, 119

Wie Schlacken räumst Du alle Gottlosen des Landes hinweg; darum liebe ich Deine Zeugnisse.
Psalm 119, 119

Die sehr ernste Botschaft von Vers 118 wird in unserem heutigen Vers fortgesetzt. Obwohl es in beiden Versen um die gleiche Botschaft geht, scheint der Ton in Vers 119 schärfer geworden zu sein. Wo es in Vers 118 noch heißt: „Du verwirfst alle, die von Deinen Satzungen abirren“, lesen wir in Vers 119: „Wie Schlacken räumst Du alle Gottlosen des Landes hinweg“.
Die Lehre von der ewigen Verdammnis ist die meist abgeschwächte, wegerklärte und verleugnete biblische Lehre. Wir Menschen können und wollen uns nicht damit abfinden, dass auch diese Lehre zu Gottes Plan für diese Welt gehört.
Ich persönlich trage auch schwer an dieser biblischen Wahrheit. Aber, wenn ich hier meinen menschlichen Gedanken und Empfindungen freien Lauf lasse, komme ich auf einen verkehrten Weg. Deshalb erlaube ich mir strikt nicht, über das hinaus zu gehen, was die Schrift sagt. Dies bereitet mir manchmal innere Not; aber dann lautet mein Gebet u.a.: „Herr, ich weiß, Du bist ein gerechter Gott und ich respektiere Dein Wort.“
Unsere Väter in Christo hatten noch den Mut, über die Lehre der ewigen Verdammnis zu reden. So schrieb z.B. vor etwa 70 Jahren der Gründer der Action Biblique und der Häuser der Bibel, H. E. Alexander:
Die Menschen, unsere Mitmenschen, sind unrettbar verloren; der Lohn ihrer Sünde ist der Tod, und der Zorn Gottes bleibt auf dem, der nicht an Christus glaubt. Ein ewiges, bewusst empfundenes Gericht erwartet die Verlorenen… Nur das sühnende Blut, das am Kreuze floss, kann den Sünder retten und von seiner Schuld freisprechen (Der Weg zu Kraft, H. E. Alexander).
Anstatt unseren menschlichen Gefühlen freien Lauf zu lassen, sollten wir mehr auf das versöhnende Blut des Lammes Gottes vertrauen. Dieses Blut hat auch heute noch die Kraft, sündige Menschen zu retten und ihnen ewiges Leben zu schenken.
Nicht zuletzt sollte uns auch noch zu denken geben, dass gerade das gerechte Gericht Gottes über die Gottlosen die Liebe des Psalmisten zum Wort Gottes vertieft: „Darum liebe ich Deine Zeugnisse, hören wir ihn sagen!“