Aus Furcht vor Dir schaudert mein Leib, und mir ist bange vor Deinen Gerichten.
Psalm 119, 120
Nachdem der Psalmist in den Versen 118 und 119 vom gerechten Gericht Gottes über Gottlosigkeit gesprochen hat, gibt er seiner Furcht vor diesem Herrn und seinen Gerichten Ausdruck. Die Urteile seines Gottes über alles Böse lassen ihn kleinlaut und stille werden.
In unserer heutigen Zeit erdreisten sich die Menschen, die Liebe Gottes mit Worten in Frage zu stellen wie: „Ist das ein Gott der Liebe?“ Oder sie gehen noch weiter, indem sie lästern: „Wenn Gott ein Gott der Liebe wäre, gäbe es kein Endgericht, keine ewige Verdammnis!“ Alle diejenigen, die das sagen, vergessen zwei Dinge:
1) Gott hat Seine unbegreifliche, alles übersteigende Liebe bewiesen, indem Er Seinen eigenen Sohn stellvertretend für die Sünde einer ganzen Welt in den Tod gab: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen (= einzigen) Sohn hingegeben hat, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben“. Johannes 3, 16
2) Nicht nur im Alten Bund, sondern auch im Neuen Bund wird deutlich gelehrt: „Irret euch nicht: Gott lässt Sich nicht spotten; denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Galater 6, 7. Wer also das großartige Liebesangebot Gottes in Seinem Sohn verwirft um weiterhin in seinem sündigen Zustand zu leben, hat die Folgen selbst zu tragen.
Wir sollten uns davor hüten, als Ankläger vor Gott zu treten; das ist eine große Sünde, die auf uns zurückfallen wird. Vielmehr sollten wir uns wie unser Psalmist in Demut und aufrichtiger Gottesfurcht vor dem Herrn beugen. Aufrichtige Gottesfurcht hat weniger mit Angst als mit Ehrfurcht zu tun. Es handelt sich um eine Furcht, die uns ins Gebet treibt, um uns bei Gott leidenschaftlich für eine verlorene Menschheit einzusetzen.