Psalm 119, 121

Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt: gib mich nicht meinen Bedrückern preis!
Psalm 119, 121

Die frommen und Gott hingegebenen Menschen des Alten Bundes waren erfüllt mit dem tiefen Verlangen, rechtschaffen und heilig zu leben. Aufrichtig und von ganzem Herzen versuchten sie, Gerechtigkeit zu üben. Es war keine Überheblichkeit, dass einige von ihnen – wie unser Psalmist – sich selber das Zeugnis ausstellten: „Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt“. Wenn wir davon ausgehen, dass König David den Psalm geschrieben hat, ist es möglich, dass er hier seine eigenen gerechten und unparteiischen Urteile meint, die er als Richter über das Volk sprach. Und wir können annehmen, dass es sich hier um das Selbstzeugnis eines Gerechten des Alten Bundes handelt; ein Selbstzeugnis, wie wir es auch aus dem Munde des rechtschaffenen Hiob hören:

In Gerechtigkeit kleidete ich mich, und sie war mein Ehrenkleid: wie ein Prachtgewand und Kopfbund schmückte mich mein Rechttun.
Hiob 29, 14

Aber es war nicht nur Hiobs Selbstzeugnis, das ihn rechtschaffen nennt, nein, die Schrift selbst stellt ihm dieses Zeugnis aus. Hiob 1, 1
Wir Gläubigen des Neuen Bundes haben das große Privileg, dass Gott der Vater „jeden, der den Glauben an Jesus besitzt, für gerecht erklärt“. Römer 3, 26. Unser Zeugnis ist also nicht ein Selbstzeugnis, sondern wir zeugen von dem, was uns durch Jesus Christus geschenkt wurde. Paulus beschreibt es so:

Ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des HERRN Jesu und durch den Geist unseres Gottes. 1. Korinther 6, 11

Die Folgen dieser Gerechtsprechung sind herrlich! Wo der Psalmist auf Grund seiner eigenen Gerechtigkeit noch bitten muss: Gib mich nicht meinen Bedrückern preis, können wir bereits mit großer Gewissheit sagen:

Denn ich bin dessen gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Mächte, weder Höhe noch Tiefe noch sonst irgendetwas anderes Geschaffenes imstande sein wird, uns von der Liebe Gottes zu scheiden, die da ist in Christus Jesus, unserm Herrn.
Römer 8, 38-39

Das ist das große Vorrecht all derjenigen, welche durch Jesus Christus gerecht gemacht wurden!