Psalm 119, 125

Dein Knecht bin ich, verleihe mir Einsicht, damit ich Deine Zeugnisse verstehen lerne.
Psalm 119, 125

Drei wichtige Wahrheiten erkennen wir in unserem heutigen Vers:
1) Dein Knecht bin ich.
Es ist unerlässlich, dass wir uns unserer hohen Stellung in Christus bewusst sind; diese auch bezeugen und zwar vor dem Herrn selbst als auch vor unserem Gegner. Unser Psalmist bezeugte seine hohe Stellung vor seinem Gott mit den Worten: „Dein Knecht bin ich“. Und Elia proklamierte sie vor Ahab – seinem und des Herrn Erzfeind – mit den Worten:

So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, in Dessen Dienst ich stehe.
1. Könige 17, 1

Lasst uns unbedingt bekennen, dass wir erlöste Menschen sind und im Dienste unseres großen Gottes stehen!
2) Verleihe mir Einsicht.
Menschen, die sich ihrer Erlösung und ihrer hohen Stellung bewusst sind, haben das Recht, ihren Herrn um Einsicht und Verständnis zu bitten. Unser Psalmist tat es mit den Worten: „Verleihe mir Einsicht“. Jakobus, der leibliche Bruder unseres Herrn, erklärt in seinem Brief:

Sollte aber jemand von euch Mangel an Weisheit haben, so erbitte er sie sich von Gott, der allen ohne weiteres und ohne laute Vorwürfe gibt: dann wird sie ihm zuteil werden.
Jakobus 1, 5

Diese enorme Ermutigung zum kindlichen Gebet gilt allen Gläubigen aller Zeiten. Lasst uns also zum Herrn gehen, Ihm mit Freuden bekennen, dass wir Sein Eigentum – Seine Knechte und Mägde – sind und Ihn dann um Weisheit und Einsicht bitten. Es gibt so vieles, was wir nicht auf Anhieb verstehen – nun, lasst uns damit zum Herrn gehen!
3) Damit ich Deine Zeugnisse verstehen lerne.
Die höchste Art des Begreifens und Erkennens ist, dass wir Seine Zeugnisse verstehen; dass wir erfassen, was unser Herr uns durch Sein Wort mitteilen will. Das war das Herzensanliegen unseres Psalmisten: „Damit ich Deine Zeugnisse verstehen lerne“ – und das muss auch unser Herzenswunsch sein.
Der Prophet Daniel, ein besonderer Knecht des Herrn, hatte im Buche des Propheten Jeremia eine Textstelle gelesen, welche ihn mächtig ergriff. Sogleich fing er an – auf Grund dieser Schriftstelle – den Herrn im Gebet zu suchen:

Und ich richtete mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um Ihn mit Gebet und Flehen zu suchen.
Daniel 9, 3

Und dann – nach einer intensiven Zeit des Betens – kam die Göttliche Antwort:

Von dem ersten Tage an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden.
Daniel 10, 12

Nach diesen einleitenden Worten wurde dem Daniel das erschlossen, was sein Herz so sehr bewegt hatte.
Das ist das Vorrecht aller Kinder Gottes, die sich ihrer hohen Berufung bewusst sind und sich zu dieser auch bekennen. Benützen Sie dieses Vorrecht und bitten Sie den Herrn immer wieder um Verständnis in Seinem Wort. Sie dürfen versichert sein: ER wird Ihnen Aufschluss geben, so wie ER Seinem Knecht Daniel Aufschluss gegeben hat.