Wende Dich zu mir und sei mir gnädig, wie es recht ist bei denen, die Deinen Namen lieben!
Psalm 119, 132
Offensichtlich bittet der Psalmist hier um etwas, das ihm zusteht, er hat ein Recht darauf. Und dieses Recht macht er in seiner Bitte bei Gott geltend: „Wie es recht ist bei denen, die Deinen Namen lieben“; oder: „Nach dem Rechte derer, die Deinen Namen lieben“! Diese Art von Beten ehrt unseren Herrn, da es tatsächlich Dinge gibt, wo wir unser Recht geltend machen dürfen. Es handelt sich dann also nicht in erster Linie um Bitten, sondern um ein Gnadengeschenk, welches wir uns im Glauben aneignen dürfen, weil es uns zusteht. Es ist wie ein Scheck, welchen wir in der Bank einlösen wollen. Wir gehen dann nicht zum Schalter um den Bankbeamten zu bitten: „Wenn es irgendwie möglich ist, bitte geben Sie mir doch etwas Geld“; sondern wir legen ihm den Bankscheck vor und fordern unser Geld ein. Lasst uns noch vielmehr so vor den Herrn treten, dass wir uns das, was Er uns bereits gegeben hat, im kindlichen Glauben aneignen.
Eine der größten Gaben, welche wir erhalten haben, ist die Sündenvergebung. Manche Christen bitten und schreien in ihrer erneuten Sündennot so zum Herrn, also ob ihr Heiland erst wieder ans Kreuz gehen müsste, um durch Seinen Tod Sühnung und Vergebung zu erwirken. Dabei sagt die Schrift ganz klar:
In diesem haben wir die Erlösung durch Sein Blut, nämlich die Vergebung unserer Übertretungen, nach dem Reichtum seiner Gnade.
Epheser 1, 7
Nehmen Sie, nachdem Sie von Herzen Busse getan haben über eine erneute Sünde, die Vergebung in Christus in Anspruch; denn: „Sie haben die Erlösung durch Sein Blut!“
Lasst uns aber nicht außer Acht lassen, dass der Psalmist in unserem heutigen Wort noch hinzufügt: „Die Deinen Namen lieben“! Das ist die Bedingung! Unser Herz muss von einer tiefen, brennenden Liebe zum Herrn erfüllt sein; nur dann werden wir bei Gott unsere Rechte geltend machen können.