Dein Wort ist wohlgeläutert, und Dein Knecht hat es lieb.
Psalm 119, 140
Der Ausdruck wohlgeläutert, der auch so in den besten deutschen Übersetzungen vorkommt, bedeutet u.a. fleckenlos, klar und rein. Und dieses herrliche, vollkommene Wort liebt der Psalmist – und er bezeugt es auch: „Dein Knecht hat es lieb“.
Unser Herr erklärt in Johannes 14, 21:
Wer Meine Gebote hat und sie hält (= befolgt), der ist es, der Mich liebt.
Für Ihn geht es also nicht darum, was jemand sagt, sondern darum, was er tut. Ich kann hundertmal sagen: „Herr, ich liebe Dein Wort“ – und ich bin nicht bereit, Sein Wort zu halten, es zu befolgen. Bisweilen ist es innerhalb der Gemeinde Jesu so, dass zwar gerne über die Heilige Schrift gesprochen wird, ihr aber nicht immer und in allen Lebenslagen gehorcht wird.
Wie stand es diesbezüglich um unseren Psalmisten? Für ihn war seine Liebeserklärung an das Wort Gottes nicht nur ein Lippenbekenntnis. Bereits am Anfang unseres Psalms hören wir, wie er deutlich sagt:
Deine Satzungen will ich halten.
Psalm 119, 8
Und später fügt er noch hinzu:
Ich halte mich zu denen, die Dich fürchten und deine Befehle halten. – Ich will die Gebote meines Gottes halten.
Psalm 119, 63 und 115
Damit beweist der Psalmist, dass er das wohlgeläuterte Wort seines Herrn nicht nur mit Worten liebt, sondern auch in der Tat. Er ist entschieden, dieses Wort zu halten und ihm gehorsam zu sein.


