Ich rede von dem, was Du befohlen hast, und schaue auf Deine Wege.
Psalm 119, 15
So steht es in der Luther-Bibel. Andere Bibelübersetzungen übersetzen diesen Vers so: Ich will über Deine Wege nachsinnen und auf Deine Pfade achten. Anstelle von reden wird also über sinnen, über denken gesprochen.
In einem Lied dieser Welt heißt es: Die Gedanken sind frei … Nun, die Gedanken sind gar nicht frei; im Gegenteil: Unser Denken, unsere ganze Gedankenwelt, hat einen viel größeren Wirkungsbereich, als uns vielleicht lieb ist. Die Bibel sagt in Psalm 139, 2+4:
Du verstehst meine Gedanken von ferne. – Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das Du, HERR, nicht schon wüsstest.
Und in Jeremia 17, 10 hören wir den Herrn selbst sagen:
Ich, der HERR, kann das Herz (die Gedanken) ergründen.
Sind die Gedanken also tatsächlich frei? Mitnichten! Genauso, wie jedes Wort, welches wir aussprechen, registriert wird, werden auch unsere Gedanken wahrgenommen und registriert. Das soll uns nicht entmutigen, wenn wir leider oft falsche Gedanken in unserem Herzen hegen. Auch unsere Gedankenwelt dürfen wir immer wieder neu durch das vergossene Blut unseres Heilandes reinigen lassen, wodurch alles Verkehrte ein für allemal gelöscht und vertilgt wird. Aber das allein genügt nicht; nein, wir müssen unsere Gedankenwelt trainieren. Trainieren? Ja, und zwar so, indem wir unser Denken immer wieder auf das Wort Gottes richten; indem wir, wie unser Text es sagt, über Seine Wege nachsinnen. Wer das tut, trainiert und reinigt nicht nur seine
Gedankenwelt, sondern er wird auch imstande sein, mühelos die Wege des Herrn zu erkennen. Nur diejenigen werden die Wege des Herrn schauen können – wie unser Psalmist -, die viel und intensiv über Sein Wort nachsinnen; die über das nachdenken, was Er befohlen hat.