Mir haben sich Leute genaht, die der Arglist frönen: von Deinem Gesetz sind sie fern.
Psalm 119, 150
In diesem Vers geht es weniger darum, dass der Psalmist angegriffen wird, sondern mehr darum, dass sein Gott angegriffen wird. Es ist zwar in der Tat so, dass auch wir in unserem Leben oft Angriffe zu erdulden haben, aber da geht es schlussendlich nicht um uns, sondern um unseren Herrn. Es hatten sich damals dem Psalmisten zwar arglistige Menschen genaht, aber das hauptsächliche Ziel ihres Angriffs war das Wort Gottes. Diese Wahrheit sollten wir uns neu merken.
Wir nehmen uns und unsere Leiden oft schwer und wichtig; wir nehmen alles, was auf uns eindringt, sehr persönlich. Sicher ist das nicht ganz abwegig; aber ein Kind Gottes sollte wissen, dass alle Angriffe – von wo sie auch kommen – schlussendlich seinem Herrn gelten und nicht ihm. „Deinem Gesetz sind sie fern“, klagt der Psalmist; und nicht: Mir tut man Unrecht. Als die Israeliten vor den treuen Gottesknecht Samuel traten und ihn baten, ihnen einen König zu besorgen, war er sehr enttäuscht. Gott sagte aber zu ihm:
Komm der Forderung des Volkes in allem nach, was sie von dir verlangen! Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern Mich haben sie verworfen, dass ich nicht (länger) König über sie ein soll.
1. Samuel 8, 7
Wir können Anfechtungen, Angriffe und Leiden besser ertragen, wenn wir daran denken, dass sie hauptsächlich mit unserem Herrn zu tun haben und nicht mit uns. Deshalb gilt für uns:
Geliebte, lasst die Feuerglut (der Leiden), die zur Prüfung über euch ergeht, nicht befremdlich auf euch wirken, als ob euch damit etwas Unbegreifliches widerführe, sondern freuet euch darüber in dem Masse, wie ihr an den Leiden Christi Anteil bekommt, damit ihr auch bei der Offenbarung Seiner Herrlichkeit euch freuen und jubeln könnt.
1. Petrus 4, 12-13
