Den Gottlosen bleibt die Hilfe (oder: Rettung) fern, denn sie kümmern sich nicht um Deine Satzungen.
Psalm 119, 155
Hier werden wir mit einer sehr ernsten Botschaft konfrontiert. Auch wenn der Psalmist hier wahrscheinlich den gottlosen Weltmenschen meint, können wir diese Aussage auch auf den in Sünde lebenden Gläubigen des Neuen Bundes beziehen. Wir nehmen wohl dieses Übel, das innerhalb der ganzen Gemeinde Jesus grassiert, zu wenig ernst.
Es ist eine Tatsache, dass es Sünde inmitten der Gläubigen gibt und, dass deshalb das Naturgesetz von Säen und Ernten auch im Neuen Bund gilt. Die Schrift bezeugt ganz klar:
Irrt euch nicht: Gott lässt Sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten.
Galater 6, 7
Wenn also ein Kind Gottes immer wieder neu in derselben Sünde lebt, wird es die Konsequenzen tragen müssen. Es ist ein großer Unterschied, ob jemand in irgendeiner heimlichen Sünde lebt, oder ob er sich der Schwachheit des Fleisches bewusst ist, und dagegen im Namen Jesu ankämpft. Wir kommen nicht umhin, immer wieder unseren ganzen Willen zu aktivieren, um nicht mehr zu sündigen. Am besten tun wir das mit dem Gebet: Herr hilf mir, unterstütze Du mich. Und wir müssen zeigen, dass wir nicht mehr sündigen wollen; dass wir mit allen Unreinigkeiten und heimlichen Sünden brechen wollen; dass wir uns mehr und mehr heiligen lassen wollen! Warum denn steht in Hebräer 12, 4:
Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde?
Was sind die Folgen – die schmerzliche Ernte -, wenn ein Kind Gottes trotz Warnungen in einer Sünde verharrt? Unser Psalmwort sagt es: „Den Gottlosen bleibt die Hilfe (oder: Rettung) fern“. Anders ausgedrückt: „Er muss die Hilfe des Herrn entbehren“. Asaria, ein Prophet des Herrn, musste einmal im Auftrag Gottes König Asa und dem Volke Juda sagen:
Der HERR ist mit euch, wenn ihr mit Ihm seid; und wenn ihr Ihn suchet, so wird Er sich von euch finden lassen; werdet ihr aber Ihn verlassen, so wird Er euch auch verlassen!
2. Chronik 15, 1
Wie kann es überhaupt so weit kommen, dass ein Kind Gottes in Sünde verharrt? Der Psalmist erklärt es uns: Sie kümmern sich nicht um Deine Satzungen (um Dein Wort). Wenn Kinder Gottes den Umgang mit dem Wort vernachlässigen, steht die Sünde vor der Tür. Deshalb betet David in Psalm 119, 11:
Ich bewahre Dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen Dich sündige.
Wo das der Fall ist, wo wir unseren Herrn walten lassen, nimmt Er Sich unserer Sache in großer Treue an!

