Psalm 119, 157

Groß ist meiner Verfolger und Gegner Zahl, doch von Deinen Zeugnissen geh’ ich nicht ab.
Psalm 119, 157

Es wäre Vogel-Strauß-Politik zu leugnen, dass wir es in dieser Welt mit Widerwärtigkeiten und Nöten zu tun haben. Wir hören Hiob sagen:

Der Mensch, vom Weibe geboren, ist arm an Lebenszeit, aber überreich an Unruhe.
Hiob 14, 1

Aber es ist eine Sache, diese Tatsache zu erkennen, und eine andere, richtig damit umzugehen. Unser
Herr sagt:

In der Welt habt ihr Bedrängnis (oder: Not, Angst).
Johannes 16, 33

Aber dann fügt Er hinzu: „Doch seid getrost: Ich habe die Welt überwunden!“ Und genau das ist die Haltung unseres Psalmisten. Ohne etwas zu beschönigen, sagt er: „Groß ist meiner Verfolger und Gegner Zahl“. Aber dann erklärt er in großer Zuversicht: „Doch von Deinen Zeugnissen geh’ ich nicht ab“. Das Wort seines Gottes gibt ihm Halt in seinen Bedrängnissen.
Wir sollten mehr auf den siegreichen Christus und Sein Wort blicken und weniger auf die Widerwärtigkeiten in unserem Leben. Es genügt zu erkennen, dass wir es mit Anfechtungen und Nöten zu tun haben. Aber dann sollten wir unsere Augen von diesen Dingen abwenden und auf den Herrn blicken. Das ist dann keine Vogel-Strauß-Politik, sondern das In-Besitz-Nehmen des vollbrachten Sieges Jesu. Wer das gelernt hat, darf mit Paulus in den Siegesruf einstimmen:

Allenthalben sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt, in Ratlosigkeit versetzt, aber nicht in Verzagtheit (oder: Verzweiflung), verfolgt, aber nicht im Stich gelassen, zu Boden niedergeworfen, aber nicht ums Leben gebracht.
2. Korinther 4, 8-9