Psalm 119, 158

Wenn ich Treulose sehe, so fühle ich Abscheu, weil sie Dein Wort (oder: Gebot) nicht befolgen.
Psalm 119, 158

In unserer gegenwärtigen Zeit ist es wichtig, dass wir – wie unser Psalmist – Abscheu empfinden vor der Sünde der Treulosen. Wir wollen aber noch einen Schritt weitergehen und gleichzeitig den Sünder lieben. Das ist die Gesinnung des Himmlischen Vaters.

  • Er hasst die Sünde, aber liebt den Sünder.
  • Seine Gerechtigkeit bekämpft die Sünde, aber Seine Gnade erbarmt sich über den Sünder.
  • Seine Heiligkeit verabscheut die Sünde, aber den Sünder will Er retten: „Dessen Wille es ist, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“. 1. Timotheus 2, 4

Wir müssen uns davor hüten, ins eine oder andere Extrem zu fallen. Es gibt keine Gerechtigkeit ohne Liebe, aber auch keine Liebe ohne Gerechtigkeit. In der Gemeinde Jesu gibt es heute beide Gruppen. Die einen bekämpfen die Sünde derart, dass sie dem Sünder die Gnade absprechen. Sie schütten das Kind mit dem Bade aus. Die anderen breiten eine so große „Decke der Liebe“ über den Sünder aus, dass die Sünde nicht mehr gesehen wird. Sünde wird dann nicht mehr Sünde genannt. Beide Wege sind falsche Wege. Der Apostel Paulus schrieb einmal über einen Sünder in Korinth, der sich schwer vergangen hatte:

Wir wollen … den betreffenden Menschen dem Satan zur Vernichtung des Fleisches übergeben, damit der Geist am Tage des Herrn Jesus gerettet werde.
1. Korinther 5, 4-5

Paulus sagte dies damals in apostolischer Vollmacht; uns ist es keineswegs erlaubt, ein solches Urteil zu sprechen!
Was wir hier lernen wollen, ist dies: Paulus bekämpft die Sünde radikal, aber über den Sünder spricht er die Gnade aus. So soll auch unsere Haltung sein, wenn uns die Sünde in dieser Welt und besonders innerhalb der Gemeinde Jesu Not bereitet.