Mein Herz befolgt Deine Zeugnisse, und ich habe sie aufrichtig lieb.
Psalm 119, 167
Dieser Vers enthält eine doppelte Wahrheit – und damit auch den Aufruf an uns: Wir sollen das Wort unseres Herrn befolgen, es halten, und es mit unserem ganzen Herzen liebhaben. Das Wort Gottes befolgen ohne Liebe führt zur Gesetzlichkeit. Das war das Problem der Pharisäer und Schriftgelehrten zurzeit Jesu. Das Wort unseres Herrn liebhaben ohne es zu befolgen, zu halten, führt zu einer gefühlsduseligen geistlichen Haltung.
In der heutigen Zeit werden gerne interessante Predigten gehört, aber man will sich durch das Wort nicht immer ermahnen und zurechtweisen lassen. Diese Art von Zuhörer wird in 2. Timotheus 4, 3 beschrieben:
Denn es wird eine Zeit kommen, da wird man die gesunde Lehre unerträglich finden und sich nach eigenem Gelüsten Lehrer über Lehrer beschaffen, weil man nach Ohrenkitzel Verlangen trägt.
Hier geht es nicht mehr um das unmissverständliche Wort unseres Herrn, welches bisweilen Forderungen an uns stellt, sondern um den Menschen und das, was ihm gefällt. Treu nach dem Motto: „Ich liebe, was ich mag“.
Lasst uns die Haltung des Psalmisten einnehmen, der in Bezug auf das Wort die richtige Balance hatte: Er befolgte nicht nur das Wort seines Herrn, er liebte es auch von Herzen. Mit dieser Haltung geht das Eine nicht ohne das Andere. Ja noch mehr – diese zwei Aussagen ergänzen sich! Nur wer sich mit seinem ganzen Leben und von ganzem Herzen unter das Wort stellt, ist imstande, es auch wirklich zu lieben. Dabei darf er immer wieder die aufdeckende und reinigende Kraft des Wortes erfahren; und das erweckt in ihm eine tiefe Liebe zu diesem herrlichen Wort. Ohne Zweifel hatte David u.a. das gemeint, als er dem Herrn sagte:
Darum liebe ich Deine Gebote mehr als Gold und als Feingold.
Psalm 119, 127




