Psalm 119, 172

Meine Zunge soll von Deinem Worte (oder: Deiner Verheißung) singen; denn alle Deine Gebote sind gerecht.
Psalm 119, 172

Die Elberfelder-Bibel übersetzt hier: „Meine Zunge soll laut reden von Deinem Worte, denn alle Deine Gebote sind Gerechtigkeit.“ Ob wir uns nun an den Ausdruck singen halten oder an die Worte laut reden – beide Übersetzungen sprechen darüber, dass ein hörbares Zeugnis über das Wort Gottes erschallen soll. Das ist das Anliegen des Psalmisten. Und warum will er das? Weil die Gebote des Herrn gerecht sind! Und deshalb ziemt es uns, unseren Herrn zu preisen, wie dies in Psalm 147, 1 geschrieben steht:

Lobet den HERRN! Denn es ist gut, unserm Gott zu singen: es ist lieblich, es ziemt sich der Lobgesang.

Dabei sollten wir bedenken, dass es nicht nur darum geht, dass Gottes Wort herrlich ist. Nein, es ist – sagt der Psalmist – gerecht. Das will sagen: Das Wort Gottes ist in seinem gesamten Umfang vollkommen, unfehlbar und richtig, wie dies auch in Vers 160 unseres Psalmes 119 erklärt wird: „Der ganze Inhalt Deines Wortes ist Wahrheit, und ewig gilt jede Verordnung Deiner Gerechtigkeit.“

Wir möchten uns noch die Frage stellen, warum der Psalmist über seine Zunge redet und nicht z.B. darüber, dass sein Mund vom Worte Gottes singen soll? Im Lichte der Heiligen Schrift finden wir die Antwort in Jakobus 3, 8:

Aber die Zunge vermag kein Mensch zu bändigen, dies ruhelose Übel, voll todbringenden Giftes.

In der Tat – die Zunge ist ein gefährliches Glied und menschlich gesehen unzähmbar (siehe Jakobus Kap 3). Aber die Zunge kann geheiligt werden; und zwar durch das Sprechen oder Singen des Gotteslob!
Deshalb ist es für uns so wichtig, das Wort unseres Herrn oft und ausgiebig mit unserer Zunge zu loben!