Psalm 119, 25

Meine Seele liegt im Staube; erquicke mich nach Deinem Wort.
Psalm 119, 25

Es ist durchaus so, dass auch bei gläubigen Christen geistlich gesehen nicht jeder Tag gleich aussieht (wir sprachen schon darüber in diesen Betrachtungen). Und bisweilen ergeht es uns dann wie dem Psalmisten, welcher in unserem heutigen Vers klagt: Meine Seele liegt im Staube. Und dass es dabei auch die ganz Großen im Reiche Gottes treffen kann, verschweigt die Bibel nicht. So lesen wir z.B. über Elia in 1. Könige 19, 4:

Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.

Und Jeremia hören wir ganz deprimiert sagen:

Warum bin ich doch aus dem Mutterleib hervorgekommen, wenn ich nur Jammer und Herzeleid sehen muss und meine Tage in Schmach zubringe.
Jeremia 20, 18

Hier sollten wir nun aber von unserem Psalmdichter lernen. Einerseits gibt er ganz offen zu, dass es ihm nicht gut geht, aber andererseits weiß er, dass für ihn im Worte Gottes Erquickung liegt. Und so bittet er den Herrn: Erquicke mich nach Deinem Wort.
Es ist eine unverbrüchliche Tatsache, dass das Wort Gottes imstande ist, auch in das traurigste Herz einen Lichtstrahl zu senden; allein, so manches Herz will das nicht. Ich möchte Sie ermutigen, gerade in Stunden der Niedergeschlagenheit nach Ihrer Bibel zu greifen. Und bitten Sie dann den Herrn, Er möge Sie doch ganz neu anrühren und erquicken aus Seinem Wort. Und glauben Sie mir: Das Wort hat die Kraft, Sie aufzurichten! Der Prophet Jeremia war oft angefochten (obiges Beispiel ist nicht das einzige); und doch war gerade er es, der das herrliche Zeugnis aussprach:

Dein Wort ward meine Speise, sooft ich‘s empfing, und Dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach Deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.

Jeremia 15, 16

Möge Gottes Wort Sie gerade heute aufrichten, ermutigen und trösten!