Psalm 119, 64

HERR, die Erde ist voll Deiner Gnade; lehre mich Deine Satzungen!
Psalm 119, 64

Es ist eine Tatsache, dass Gottes Güte und Gnade Tag für Tag diese Welt erfüllt, wo diese doch eigentlich wegen ihrer Bosheit alles andere verdient hätte. Aber schon Jesaja gesteht ein:

Hätte uns der HERR der Heerscharen nicht einen Rest übriggelassen, so wären wir bald wie Sodom und gleich
wie Gomorra geworden!
Jesaja 1, 9

Und Jeremia bezeugt in den Klageliedern:

Es sind die Gütigkeiten des HERRN, dass wir nicht aufgerieben sind; denn Seine Erbarmungen sind nicht zu Ende; sie sind alle Morgen neu, Deine Treue ist groß.
Klagelieder 3, 22-23

Und so ist es bis auf den heutigen Tag: Auf dieser Welt ruht trotz aller Schlechtigkeit die Gnade Gottes.
In unserem heutigen Psalmwort bezeugt der Psalmist nun nicht nur: „HERR, die Erde ist voll Deiner Gnade“, sondern er zieht daraus eine Konsequenz und spricht die Bitte aus: „Lehre mich Deine Satzungen!“ Es ist, als ob er zum Herrn sagen möchte: „Herr, weil Du Deine Gnade noch immer nicht von dieser Welt weggenommen hast, ist es mir ein Anliegen, noch treuer zu werden im Beobachten und Halten Deines Wortes.“ Und so bittet er den Herrn: „Lehre mich Deine Satzungen!“
Lieber Leser, das sollte auch unser Anliegen sein: Je mehr uns bewusst wird, dass Gottes Gnade noch immer auf dieser Welt liegt, desto tiefer sollten wir in das Wort dieses wunderbaren Gottes eindringen um in einer innigen Verbindung zu Ihm zu stehen.