Psalm 119, 97

Wie habe ich Dein Gesetz so lieb! Den ganzen Tag ist es mein Sinnen.
Psalm 119, 97

In alter Zeit wurde durch Mose den Israeliten gesagt, wie sie in sich selbst und in ihren Kindern die Liebe zum Wort Gottes erwecken sollten: Durch fortwährende Beschäftigung:

Und diese Worte, die Ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. Und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen zu Stirnbändern sein zwischen deinen Augen; und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.
5. Mose 6, 6-9

Dies war kein statisches Gesetz, an das die Israeliten sich halten mussten. Nein, wenn Gott der Herr sie damals in dieser Weise ermahnte, Sein Wort unter allen Umständen stets vor Augen zu haben, dann wollte Er in ihnen eine Leidenschaft erwecken, eine tiefe Liebe zu Seinem Wort! Und das bedeutete dann eben ganz praktisch, dass sie sich nicht nur zu einer festgesetzten Zeit am Tag mit dem Wort beschäftigen sollten, sondern immer dann, wenn dies irgendwie möglich war: „Und du sollst … davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“. Und genau das sollten wir auch tun!
Wir müssen – wo es um den Umgang mit dem Wort des Herrn geht – unbedingt dynamisch werden. Dynamik im Umgang mit dem Wort – das erklärt uns dieser Aufruf von Mose: Und du sollst … „davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“. Wann z.B. hat der Kämmerer aus Äthiopien im Wort Gottes gelesen? Es heißt in Apostelgeschichte 8, 27-28:

Und siehe, ein Äthiopier, ein Kämmerer, ein Gewaltiger der Kandaze, der Königin der Äthiopier, der über ihren ganzen Schatz gesetzt war, war gekommen, um in Jerusalem anzubeten; und er war auf der Rückkehr und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.

Er beschäftigte sich also mit dem Wort Gottes, als er auf seinem Wagen saß und die Pferde trabten. Er war zwar unterwegs, aber er hatte Zeit; gerade auf diesem Wege konnte er sich innerlich sammeln, um im Wort Gottes zu lesen.
Wenn wir wirklich wie unser Psalmist Gottes Wort lieben und den ganzen Tag darüber sinnen möchten, ist es unerlässlich, dass wir uns mit dem Wort beschäftigen, wann immer es möglich ist. Ich denke, wir werden erstaunt sein, wie viele Gelegenheiten uns der Tag bietet, um über die Heilige Schrift nachzudenken. Wir müssen diese Gelegenheiten nur sehen und dann auch benützen wollen!