“Stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Verneuerung eures Sinnes. ”
Römer 12, 2

Deswegen uns not ist, aufzusehen, daß wir weder der Welt Weise noch unserer Vernunft und guten Meinung folgen, sondern immer unsern Sinn und Willen brechen und anders tun und leiden, als Vernunft und Wille vorgibt, damit wir ja der Welt immer ungleich und im Widerspiel fahren, so werden wir täglich verändert und verneuert in unserm Sinn. Das ist, daß wir täglich mehr und mehr halten von dem, was die Welt und (verderbte) Vernunft haßt, als daß wir täglich (um Wahrheit und Christi willen) lieber arm, krank, verachtet, Narren und Sünder werden und zuletzt den Tod besser als Leben, Torheit teurer als Weisheit, Schande edler als Ehre, Armut seliger als Reichtum achten. Welchen Sinn die Welt nicht hat, sondern allerdings anders gesinnt ist und in solchem alten Sinne unverändert und nicht erneuert, sondern verstockt und steinalt bleibt.