“Nehmet euch unter einander auf, gleichwie euch Christus hat aufgenommen zu Gottes Lobe. ”
Römer 15, 7

Nehmet die unordentlichen, irrenden Brüder auf und traget sie in Geduld, und machet aus ihren Sünden die euren. Und wenn ihr was Gutes habt, so lasst es ihres sein. Wenn ihr euch für besser haltet, so achtet es keinen Raub, als wenn es nur euer eigen wäre, sondern erniedriget euch und seid wie einer aus ihnen, daß ihr sie traget. Denn das ist eine unglückselige Gerechtigkeit, die andere neben sich als schlimmer nicht tragen will und die Flucht und Einsamkeit im Sinne hat, der doch mit Geduld, Gebet und Exempel ihnen gegenwärtig nützen sollte. Das heißt, den Zentner des Herrn verbergen und den Mitknechten nicht ihren Teil geben. Wenn ihr denn eine Lilie und Rose seid, so wisset, daß euer Wandel unter den Dornen sein muß, sehet aber zu, daß ihr nicht durch Ungeduld und freches Urteilen oder heimlichen Hochmut selbst ein Dorn seid. Das Reich Christi ist mitten unter seinen Feinden. Was dichtet ihr denn eine Mitte unter den Freunden?