“Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und züchtigt uns, daß wir verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt. ”
Titus 2, 11 – 12

Wer züchtig, gerecht und gottselig leben will, der muß sich begeben aller Feindschaft und das Kreuz auf sich nehmen. Er muß sich nicht lassen beirren, ob er gleich allein wie Loth zu Sodom und Abraham zu Kanaan unter eitel vollen, trunkenen, unzüchtigen, ungerechten, falschen, ungöttlichen Menschen leben sollte. Es ist die Welt und bleibt die Welt; der muß er sich (ent)äußern und nicht für sie leben, sie (vielmehr) strafen in ihren weltlichen Begierden. Siehe, das heißt mitten im Schenkhause nüchtern, mitten im Hurenhause züchtig, mitten im Tanzhause göttlich, mitten in der Mordgrube rechtfertig leben. Solche Welt macht denn dies Leben enge und verdrießlich, daß der Mensch wünscht, schreit und ruft nach dem Tode und Jüngsten Tage und wartet desselben mit großem Sehnen. Ein solch schweres Leben muß die Gnade führen. Natur und Vernunft ist hier verloren.