Warum Kindererziehung heiliger ist, als du denkst

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Eins sollten Ehepaare – und überhaupt alle Eltern – ganz klar wissen: Es gibt kein Werk, das Gott, der Kirche, der Welt, ihnen selbst und ihren Kindern mehr nützt und heiliger ist, als wenn sie ihre Kinder gut erziehen. Diese Erziehungsarbeit ist der direkteste Weg in den Himmel. Wer seine Kinder aufrichtig und liebevoll anleitet, kommt Gott näher als durch viele religiöse, äußerliche Übungen, Rituale oder heroische Taten.

Aber umgekehrt ist es auch wahr: Kaum etwas bringt Menschen schneller ins Verderben als die Nachlässigkeit gegenüber den eigenen Kindern. Man schafft sich eine Gesellschaft und Folge-Gesellschaft, die einen in den Untergang führt. Eltern können sich selbst – und der Welt – keinen größeren Schaden zufügen, als wenn sie ihre Kinder sich selbst überlassen: wenn sie es zulassen, dass ihre Kinder fluchen, lügen, andere verachten, respektlos reden, gedankenlos konsumieren – und wenn sie ihnen keinerlei Grenzen oder Orientierung geben.

Viele Eltern verstärken dieses Problem sogar noch, oft unbewusst: Sie fördern ein Leben, das sich ganz nach der Welt ausrichtet – nach dem, was glänzt, was schnell Erfolg verspricht, was Likes bringt und Geld. Sie treiben ihre Kinder an, „etwas zu werden“ – aber vergessen dabei, wer sie eigentlich sind: geliebte Kinder Gottes, berufen zu einem Leben mit Herz, Verstand und Gewissen.

In der Antike, aber auch im Mittelalter klagten die Menschen über den Verfall von Anstand und moralischer Orientierung ihrer jeweiligen Zeit. Martin Luther fand dafür klare Worte: Wer die Christenheit erneuern will, muss bei den Kindern anfangen. Denn sie tragen die Zukunft – nicht nur sozial, sondern geistlich. Wenn wir ihnen nicht vorleben, was es heißt zu glauben, zu vertrauen, zu scheitern und wieder aufzustehen, dann verliert nicht nur eine Generation die Richtung – sondern die ganze Gemeinschaft ihren inneren Halt.

Und dieser moralische Verfall zeigt sich nicht nur an den gesellschaftlichen Rändern. Nein, er durchzieht alle Lebensbereiche: in der Art, wie Menschen miteinander umgehen – wie Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden behandeln und wie Mitarbeitende mit ihrer Verantwortung umgehen. Er zeigt sich darin, wie Reiche mit ihrem Vermögen umgehen, während Arme unter die Räder geraten. Er ist spürbar, wenn kurzfristiger Wohlstand wichtiger wird als die Zukunft der Schöpfung – und vergessen wird, wer hinter allem Guten steht, das unser Herz eigentlich sucht.

Was Eltern daran hindert? Eine falsche Form von Liebe. Viele meinen es gut, wenn sie ihren Kindern alles ermöglichen. Aber sie vergessen dabei, dass nicht das „Fleisch“, sondern die Seele entscheidend ist. Nicht der volle Terminkalender macht ein erfülltes Leben, sondern der innere Kompass.

Kinder sind ein göttlicher Schatz – nicht im kitschigen Sinn, sondern ganz real: Sie sind uns von Gott anvertraut. Und wir sollen sie beschützen – vor dem, was ihre Seele krank macht: Egoismus, Orientierungslosigkeit, Gleichgültigkeit. Eltern werden eines Tages vor Gott Rechenschaft ablegen müssen – nicht darüber, wie erfolgreich ihre Kinder wurden, sondern ob sie ihnen geholfen haben, den Weg zu Gott zu finden.

Vielleicht hast du selbst Kinder – oder wünschst dir, dass Kinder in dieser Welt mehr Orientierung bekommen. Dann nimm diesen alten Text aus 1.Mose 18, 19 neu ernst: Gott hat dir einen Einfluss gegeben. Ob als Mutter, Vater, Oma, Lehrer, Onkel oder Nachbarin – du kannst ein Mensch sein, an dem Kinder sich aufrichten.

In einer Welt voller Ablenkung, Vergleich und digitalem Überdruck brauchen Kinder Menschen, die sie lieben – und leiten. Nicht autoritär, sondern mit Herz. Nicht perfekt, sondern mit Charakter.

Du musst kein Superheld sein – nur verlässlich. Nur ehrlich. Und bereit, für ein Herz zu kämpfen.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Denn ich weiß, er wird befehlen seinen Kindern und seinem Hause nach ihm, daß sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf daß der HERR auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.

1.Mose 18, 19