Wohin soll ich gehen?

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Wohin sollst du eigentlich noch gehen – bei all den Stimmen, Angeboten und Abkürzungen? Du startest in den Tag, und schon prasseln Krisenmeldungen auf dich ein. Irgendwo erklärt wieder jemand die zehn neuen Regeln fürs „bessere Leben“. Und trotzdem bleibt dieses Ziehen im Bauch: Was, wenn ich trotz allem danebenliege? Du wechselst Überzeugungen, hoffst auf den nächsten Trend, die nächste Bestätigung, die nächste Abkürzung: mehr Reichweite, mehr Ruhe, mehr Sinn. Und doch: Je lauter es draußen wird, desto leerer und holpriger kann es drinnen werden.

Wenn du heute bei Christus bleiben willst, stehst du im Gegenwind: Zynismus im Bekanntenkreis, spöttische Kommentare, Sorgen um morgen, Druck in Schule, Ausbildung oder Job, politische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheit. Für so viel Gegenfeuer reicht deine Willenskraft nicht. Du brauchst etwas Stärkeres als Disziplin: ein Herz, das Gott vertraut, und eine Liebe zu Jesus. Eine Liebe, die heiß genug ist, um zu bleiben, selbst wenn es sich anfühlt, als würde „die Hölle ihre Sirenen aufdrehen“.

Diese Liebe macht dich belastbar. Sie sagt: Um Jesu willen nehme ich Unbequemes auf mich – heftige Gegenreaktionen, spitze Bemerkungen, Missverständnisse. Nicht, weil Leiden irgendetwas Heldenhaftes hätte, sondern weil du deinen größten Schatz kennst, nämlich einen gnädigen Gott. Dann ist dir Christus kostbarer als Applaus, Likes und Besitz. Du hast Halt, der nicht wegbricht, auch wenn die Zustimmung dir gegenüber sinkt oder Menschen dich falsch einschätzen.

Ohne Liebe zu Christus hältst du die Bosheit der Welt nicht lange aus. Du wirst zerrieben zwischen Erwartungen, Empörung und dem inneren Drang, es allen recht zu machen. Mit der Liebe zu Christus wirst du in deinem Umfeld zu einem Hoffnungsträger. Jesus kann in dir wirken, um Menschen zu erreichen.

Ja, der Teufel kann Christus von einem Ort zu einem anderen Ort verdrängen – mal ist Glaube unmodern, mal wird er verspottet, mal totgeschwiegen, mal missbraucht. Viele haben sich für Jesus interessiert, solange er nur als Werkzeug für eigene Zwecke taugte. Aber aus der Welt bekommt der Teufel Christus nicht heraus. Der auferstandene Jesus ist nicht kündbar. Seine Worte sind kein Abo mit Ablaufdatum – sie sind Leben. Heute, morgen, ewig.

Darum passen Christus und „Belial“ – das personifizierte Böse, die zerstörerische Macht – nicht gemeinsam in dein Herz. Das Böse sät Lüge, Zweifel, Hetze und lenkt dich von Christus weg. Es will, dass alles ohne Grenzen gedacht und gesagt wird, ohne Rücksicht auf betroffene Mitmenschen – zerstörerisch und destruktiv. Das gehört zum Wesen des Bösen.
Mit Christus aber kommen Orientierung, Wahrheit, Liebe, Hoffnung und Leben. Aus Liebe zum Nächsten ziehst du Grenzen und verhältst dich anständig. Das unterscheidet dich – und gerade so bekommst du Gelegenheiten, mit deinem Verhalten für Jesus zu werben. Genau hier liegt eine Aufgabe für dich als Jesus-Nachfolger: prüfen, wo du Brücken bauen kannst zwischen Mensch und Gott, damit Brücken zwischen Mensch und Mensch entstehen. Das echte, gute Leben hält Jesus bereit. Damit wird Glaube dann praktisch.

Christus und der Teufel laufen nicht parallel – nicht wie zwei Apps im Hintergrund. Das funktioniert nicht. Am Ende bleibt einer: Entweder frisst die Finsternis das Licht, oder das Licht vertreibt die Finsternis. Die Bibel ist glasklar: „Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ Entscheiden musst du dich so oder so. Nicht-Entscheiden ist auch eine Entscheidung.

Jesus stellte damals diese Frage auch seinen Jüngern, als viele von ihm gegangen sind, weil Jesus eine klare Entscheidung einforderte. Genau an diesem Punkt hob damals Simon Petrus den Kopf – nicht clever, sondern ehrlich: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Johannes 6, 68)

Genaugenommen hatte Petrus nicht „wo sollen wir hin?“ gefragt, sondern „zu wem?“. Glaube heißt, sich einer Person anzuvertrauen – Jesus. „Worte des ewigen Lebens“ meint nicht schlaues Wissen, sondern Zusagen, die wirklich Leben schenken. Im Hier und Jetzt gibt es Sinn und Halt, schließlich Vollendung bei Gott. Viele gingen weg, Petrus blieb – nicht weil er alles verstand, sondern weil er Jesus vertraute. Genau das ist der Kern des Glaubens.

Sei mal ehrlich zu dir. In welchem Bereich deines Lebens suchst du eher nach einem „Wo“ (Strategien, Lösungen, einfache Antworten) statt nach dem „Zu wem“ – und was wäre heute für dich ein kleiner, konkreter Schritt, der zeigt, dass du Jesu Worten mehr vertraust als allen anderen Stimmen?

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


„Herr, zu wem sollen wir denn gehen?“, antwortete Simon Petrus. „Du hast Worte, die zum ewigen Leben führen.“

Johannes 6, 68