Zu schön, um wahr zu sein?

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Es gibt Sätze in der Bibel, die klingen zu schön, um wahr zu sein. Und doch sind sie es. Paulus schreibt hier mit „Wir wissen: denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen.“ (Römer 8, 28) keinen süßen Spruch für ein frommes Kalenderblatt, sondern eine Wahrheit, die im Feuer des Lebens geschmiedet wurde.

Das bedeutet: Wer Gott vertraut, darf gewiss sein, dass selbst schwere, verwirrende oder schmerzhafte Erfahrungen letztlich zu etwas Gutem führen können – weil Gott auch im Dunkeln am Werk ist. Nicht alles ist gut, aber Gott kann alles zum Guten wenden, wenn wir mit ihm gehen. Mit Gott ist selbst das Schlechte nicht sinnlos – es wird Teil einer größeren Geschichte des Guten.

Wir kennen’s doch auch. Da läuft etwas komplett schief. Du hast Mist gebaut. Einen dummen Fehler gemacht. Vielleicht aus Stolz, aus Angst, aus Ungeduld. Hinterher denkst du: „Wie konnte ich nur so danebenliegen? Das ist nicht mehr zu retten.“

Doch, ist es. Nicht, weil wir alles im Griff haben. Sondern weil Gott eine geniale Fähigkeit hat, die uns völlig überfordert: Er kann aus Chaos etwas Gutes machen. Nein, er redet das Schlechte nicht schön. Er vertuscht nicht unsere Dummheiten oder Schwächen. Aber er ist wie ein Künstler, der aus den Scherben unseres Lebens ein Mosaik macht. Anders als geplant, aber oft schöner, tiefer, ehrlicher.

Martin Luther erzählte mal sehr persönlich: „Ich habe so oft Dinge vermasselt. Ich war unklug, töricht, habe falsch entschieden. Ich habe mich selbst erschrocken, wie verfahren die Lage war. Ich sah keinen Ausweg. Und dann hat Gott einen Weg gefunden, den ich nicht gesehen habe. Er hat das Krumme gerade gemacht.“

Das ist kein Freibrief für Leichtsinn. Aber eine Einladung, nicht aufzugeben, wenn wir versagen. Denn Gott bleibt nicht vor dem Scherbenhaufen stehen und sagt: „Tja, selber schuld.“ Er krempelt die Ärmel hoch und fängt an, aus dem Durcheinander etwas Gutes zu machen. Manchmal dauert das. Manchmal verstehen wir’s erst später. Aber er lässt seine Leute nicht einfach in den Trümmern sitzen.

In einer Welt, die perfekt sein will – makellose Profile, reibungslose Karrieren, glattgebügelte Beziehungen – ist das eine befreiende Botschaft: Gott rechnet mit unseren Fehlern. Er lässt sich von unserer Schwäche nicht schocken. Im Gegenteil: Genau dort zeigt er, wie stark er ist. Aber er erwartet von uns, dass wir uns selbst nicht aufgeben, sondern ihm vertrauen.

Darum: Wenn du heute auf etwas zurückblickst, das du gerne ungeschehen machen würdest – schieb’s nicht einfach zur Seite. Bring es zu Gott. Sag’s ihm ehrlich. Und dann vertrau: Er hat schon ganz andere Geschichten zum Guten gewendet. Auch deine.

Vielleicht ist jetzt ein guter Moment, um dich selbst zu fragen:

  • Wo in meinem Leben habe ich den Eindruck: „Das hab ich verbockt – da kommt nichts Gutes mehr bei raus“?
  • Wo habe ich versucht, alles unter Kontrolle zu behalten – und merke jetzt: Es ist mir entglitten?
  • Und: Bin ich bereit, Gott zuzutrauen, dass er aus meinem Durcheinander etwas machen kann?

Nicht immer ändert Gott die Umstände sofort. Aber er verändert uns darin. Er schenkt neuen Blick, neue Stärke, manchmal auch neue Menschen. Und oft genug merken wir erst rückblickend: Er war längst am Werk.

Vielleicht beginnst du heute ganz schlicht damit, ihm das hinzulegen, was du sonst lieber versteckst. Nicht als religiöse Pflichtübung – sondern als ehrliches Vertrauen: „Herr, hier bin ich. Mit meinem Durcheinander. Mach du etwas draus.“ – Und vielleicht ist genau das der Anfang von etwas Gutem.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Wir wissen: denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen.

Römer 8, 28