Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.

2. Korinther 4, 18

“Was unsichtbar ist, das ist ewig.” Ist so etwas zu behaupten nicht reiner Blödsinn? Was unsichtbar ist, das gibt es schlicht und ergreifend nicht, so einfach ist das!

So die Meinung vieler Zeitgenossen, die im Prinzip damit sogar recht haben.
Man denke nur an das in vielerlei Hinsicht “wahre” Märchen von des Kaiser
neuen Kleidern. Hier hatte der nackte Kaiser angeblich wunderbare Kleider an, die allerdings den Nachteil hatten, für die unsichtbar zu sein, die für ihr Amt nicht taugten. Hier war es tatsächlich so, dass es das, was man nicht sehen kann, tatsächlich nicht gab.

Wenn es ums Unsichtbare geht, darf man also keinesfalls leichtgläubig sein.
Vieles, was angeblich unsichtbar ist, gibt es tatsächlich nicht. Wobei wir bei
Gott und der bekannten Aussage, “ich glaube nur, was ich sehe”, sind.

Im gesamten Kosmos gibt es aber tatsächlich ganz erheblich mehr Dinge, die
völlig real, aber unsichtbar sind. Das fängt bereits beim elektrischen Strom
und den elektromagnetischen Wellen an. Unsere Sinnesorgane nehmen nur
einen winzigen Ausschnitt, aus einer unendlich größeren Wirklichkeit wahr.

Im Grunde wissen wir überhaupt nicht, wie die Welt wirklich aussieht. Denn das, was wir als Wirklichkeit wahrnehmen ist das Produkt unserer Sinnestätigkeit.

Deshalb ist die Aussage “ich glaube nur, was ich sehe” gleichzeitig auch wieder grober Unsinn. Hier ist die Frage angebracht, ob der Betreffende seinen Verstand schon einmal gesehen hat und, wenn nicht, er trotzdem glaubt, einen solchen zu besitzen.

Wenn unsere Sinneswahrnehmung begrenzt ist, dann ist völlig klar, dass Gott und der Himmel unmöglich zu den Dingen gehören können, die sich unseren begrenzten Sinnen unmittelbar erschließen.

Das Weltbild der Bibel geht von einer sichtbaren und einer unsichtbaren Wirklichkeit aus, wobei letztere nur in besonderen Ausnahmefällen ansatzweise erfahrbar wird. So in Wundern die Gott oder Jesus taten, in Engelerscheinungen oder wo Gott, auf für uns unbegreifliche Weise, direkt
zu den Propheten sprach.

Im Gegensatz zu der sichtbaren Schöpfung Gottes, die Gott aus dem Nichts
gerufen hat und die der Vergänglichkeit unterworfen ist, gibt es die ewige und
unsichtbare Wirklichkeit Gottes

Diese Wirklichkeit bezeugt uns auch Jesus Christus und ER hat uns durch sein
Leiden, Sterben und Auferstehen den Weg in diese Wirklichkeit frei gemacht.
Gegenüber dieser Wirklichkeit verblassen, nach Paulus Worten, auch alle die Nöte, die uns in dieser Welt betrüben.

Jesus Christus und sein Wort verbürgen sich dafür, dass dies kein “billiger
Trost”, keine “Opium für’s Volk”, sondern eine reale Hoffnung ist. Und der
Geist Gottes bezeugt uns diese im Glauben.

Jörgen Bauer