Wenn dich aber deine Hand zum Abfall verführt, so haue sie ab! Es ist
besser für dich, dass du verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du
zwei Hände hast und fährst in die Hölle, in das Feuer, das nie verlöscht.
(Wort unseres Herrn Jesus Christus)

Markus 9, Vers 43,

„Religionen dürfen keine Angst machen, sonst machen sie etwas falsch“.
Diese Aussage ist immer wieder zu hören.

Wenn von Religion die Rede ist, wird man sogleich an das Christentum
denken, das damit auch meistens gemeint ist, weshalb mir sofort der
Begriff „Drohbotschaft“ einfiel, zu der man die „Frohbotschaft des Evan-
geliums“ angeblich macht, wenn man auf die biblischen Begriffe Sünde,
Gericht und Zorn Gottes eingeht.

Deshalb habe ich eine “typischen Drohbotschaft” an den Anfang der heu-
tigen Betrachtung gestellt.

Die Sichtweise, dass man solche Aussagen möglichst unerwähnt lässt,
hat sich in kirchlichen Kreisen verfestigt, weshalb seit Jahrzehnten nur
noch von der Liebe Gottes gesprochen wird und von einem Gott, der
jeden vorbehaltlos annimmt, womit gemeint ist, dass Gott ihn so belässt,
wie er ist – ihn also nicht erneuert – alles unbesehen vergibt und dafür
sorgt, dass am Ende alle in den Himmel kommen.

Aber das ist, wie am Eingangsvers erkennbar, nur die halbe Wahrheit, und
dass eine halbe Wahrheit letztlich immer eine ganze Lüge ist, wird dabei
nicht gesehen.

Aber gibt es nicht auch ohne Religion jede Menge Angst? Ist Angst nicht
auch überlebensnotwendig, da sie uns vor Fehlentscheidungen bewahrt?

Und mache mache ich überhaupt jemandem Angst, wenn ich vor einem Ab-
grund oder einem Minenfeld warne?

Ich denke nicht! Der Hinweis, in den Tod zu laufen, falls man die Richtung
nicht ändert, ermöglicht eine angstfreie Entscheidung. Nichts anderes will
das Wort Gottes und damit auch der heutige Vers bewirken.

Als Drohbotschaft und Angst einflößend kann das natürlich dann empfun-
den werden, wenn jemand Gott unter allen Umständen aus dem Weg gehen
will und es deshalb als lästig empfindet, überhaupt auf Gott hingewiesen zu
werden.

Das sollte uns aber nicht daran hindern, darauf hinzuweisen, dass die Froh-
botschaft die vorbehaltlose Einladung Gottes zum ewigen Leben an jeden
von uns ist, die niemand annehmen muss und was bleibt, wenn diese Chance
vertan wird. Die “Drohbotschaft” ist demnach lediglich der Hinweis eine Chance
zu verpassen und diesen Hinweis sollte man eigentlich niemandem ersparen.

Jörgen Bauer