Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der Herr und arbeitet! Denn ich bin mit
euch, spricht der Herr Zebaoth, nach dem Wort, dass ich euch zusagte, als
ihr aus Ägypten zogt; und mein Geist soll unter euch bleiben. Fürchtet euch
nicht!

Haggai 2, Verse 4 und 5

Morgen sind in verschiedenen Bundesländern Landtagswahlen. Für viele
Parteien, die ihre Macht im Schwinden sehen, wird das zu einer Zitterpartie.
Die Wähler selbst wissen nicht mehr was sie glauben sollen. Zu wider-
sprüchlich ist das, was sie von den Politikern zu hören bekommen, die heute
so und morgen anders reden, wobei der Eindruck entsteht, das im Einzelfall
ein Realitätsverlust vorliegt.

Ein Gotteswort wie zu Zeiten des Propheten Haggai täte uns gut. Aber das
wurde ja schon vor langer Zeit dem Volk Israel bzw. den bedrängten Juden zugesprochen und nicht uns.

Aber weil es dem Wesen Gottes entspricht zu heilen und alle Dinge zum Besten zu wenden, dürfen wir das Prophetenwort auch für uns gelten lassen, insbesondere deshalb, weil wir als Christen ebenfalls zum Volk Gottes gehören
und Gott uns in Jesus Christus ebenfalls Zusagen gemacht hat.

Das Volk Israel, bzw. die Juden hatten Gottes Zusagen im Zusammenhang mit der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten. Wir haben speziell die Zusagen, die uns Gott in Jesus Christus macht und da finden wir im Neuen Testament eine Reihe von Verheißungen, angefangen bei der Bewahrung durch unseren Herrn Jesus Christus, der alle Tage bei uns ist, bis hin zur Auferstehung und Neuschöpfung Gottes.

Wenn wir darauf unser Vertrauen setzen und dabei Vergängliches von Unver-
gänglichen unterscheiden und dem Vergänglichen keine absolute Priorität einräumen, weil wir wissen, dass Gott, dem kein Ding unmöglich ist, im Regiment sitzt, können wir die Dinge viel gelassener sehen.

Konzeptionslosigkeit, Ratlosigkeit, Wankelmut, Realitätsverlust, kaschiert mit vollmundigen Sprüchen und hohlen Phrasen sollten nicht die Merkmale von Christen sein.

Als Christen sollen wir fest stehen und klare Linien verfolgen, wobei es nie
darum gehen kann, sich beliebt zu machen indem man Menschen gefallen
will um dabei kurzsichtig am jeweils Vordergründigen hängen zu bleiben.

Der Geist Gottes schenkt Durchblick und Weitblick. Wenn wir Gott vertrauen
und mit ihm rechnen, ihm unsere Probleme anbefehlen, im Gebet Verbindung mit ihm halten, dann tun sich Türen und Wege auf.

Der heutige Vers 4 soll nicht nur trösten, sondern ruft auch zur Arbeit auf.
Als Christen ziehen wir uns nicht zurück, sondern wirken tätig als Salz und
Licht in die Welt hinein. Christen machen Mut und verbreiten Hoffnung. Das
ist etwas anderes als Zweckoptimismus und Durchhalteparolen.

Wir wollen Gott bitten, dass er uns zum Wollen das Vollbringen schenkt.

Jörgen Bauer