Denn dafür arbeiten und kämpfen wir, weil wir unsre Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, welcher ist der Heiland aller Menschen, besonders der Gläubigen.

1. Timotheus 4, Vers 10

Es geht im Christenleben auch ums Arbeiten und ums Kämpfen. Auch davon ist im Wort Gottes die Rede. Also nicht nur um Hoffen auf den lebendigen Gott, so wichtig das auch als Grundvoraussetzung für unser Arbeiten und unser Kämpfen ist. Denn nur Kämpfen und Arbeiten reichen würden ebenso wenig ausreichen, wie passives Hoffen.

Für was sollen wir speziell als Christen kämpfen und arbeiten? Haben wir
nicht auch so schon genügend zu kämpfen?

Es geht aber nicht nur um vergängliche Dinge, wo uns Gott seine Hilfe und
seinen Beistand zusagt, sondern darüber hinaus, um das, was ewig währt,
nämlich die Sache des Reiches Gottes, und damit um die Verbreitung des
Evangeliums, aber auch um das Wächteramt, das Christen gegenüber
Irrlehren und Irrlehrern haben.

Und wie ist es da um unser Kämpfen und Arbeiten bestellt? Diese Fragen muss sich jeder selbst, in seiner Verantwortung vor Gott, stellen und sich zeigen lassen, wo er notfalls Korrekturen vornehmen muss.

Wir haben hierzulande eine Fülle von Irrlehren und Fehlentwicklungen, die den göttlichen Geboten und Schöpfungsordnungen zuwiderlaufen. Das sind die natürlichen Folgen einer von Gott abgefallenen Welt, über die man sich deshalb nicht wundern muss.

Was aber verwundert ist das Stillesein derer, die fest im Glauben stehen und eigentlich wissen müssten, was zu tun ist. Ich glaube nämlich, dass viele der Fehlentwicklungen, die in unserem Land zu beobachten sind, durch dieses „Stillesein“ und “Abwarten” mit verursacht wurden.

Es ist richtig, die Dinge, die uns bekümmern, im Gebet vor Gott zu bringen, und Gott erhört die Gebete seiner Kinder. Aber Gott beantwortet unsere Gebete auch dadurch, dass er uns Wege und Möglichkeiten aufzeigt, die es zu erkennen und zu nutzen gilt.

Stillezuhalten und auf ein Wunder zu warten ist nicht immer der richtige Weg. Es bringt nichts, immer nur „geduldig abzuwarten“, dass sich etwas ändert.

Durch Abwarten ändert sich schon etwas, aber nicht in unserem Sinne. Sondern der Salamitaktik entsprechend, Stück um Stück, hin zum noch Schlechteren, und es bestätigt sich, dass der Kluge solange nachgibt, bis er der Dumme ist.

Aber was kann man denn, außer nach christlichen Maßstäben und zeugnishaft zu leben, sonst noch tun?

Man kann zum Beispiel kräftig widersprechen! Dies, in dem man sich mit Leserbriefen oder Eingaben an Medienredaktionen oder Personen des öffentlichen Lebens wendet. Auch kann Widerchristliches boykottiert werden.

Auf diese Weise kann auch protestiert werden, wenn von kirchlicher Seite Irrlehren verkündet und Verkehrtes gutgeheißen wird.

Wenn das nur ein Einzelner tut, bringt das nicht viel. Aber wenn es hier
„flutet“, wird man das nicht ignorieren können. Und oft geschehen Dinge,
wo man glaubt, dass jetzt der Protest losbrechen müsste – aber es geschieht
nichts. So kann man mitschuldig werden und muss sich dann nicht wundern, wenn Gericht Gottes unterschiedslos alle trifft.

Aufgrund der Hoffnung, die wir haben und von welcher der heutige Vers
spricht, müssen wir uns nicht bedeckt halten, und weil Gott der Heiland
aller Menschen ist, sind wir aufgerufen in die Welt hineinzuwirken um zu
retten, was sich retten lässt.

Möge uns Gott dazu Mut und Tatkraft schenken.

Jörgen Bauer