Man muss dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen,
die man fühlt.

Sprüche 20, Vers 30

einem Mailer, der mir mit seinen ständigen, in meinen Augen hirnrissigen
Mails auf den Geist ging, mailte ich einmal, dass bei ihm, “zur Verbesserung seiner Hirntätigkeit, eine manuelle Therapie mittels kraftvoller Streiche,
ausgeführt mit einer Haselnussrute auf den blanken Allerwertesten, indiziert sei.” Das nahm er mir sehr übel und ganz ehrlich, es war auch nicht gerade christlich gedacht. Aber manchmal liebe ich deftige, wenn auch nicht ganz ernst gemeinte Vergleiche.

Aber im Ernst: Hätte sich durch eine “manuelle Therapie” etwas verändert und können harte Strafen und ernste Schläge überhaupt eine Verhaltensänderung bewirken? Sollen die Menschen nicht aus innerer Überzeugung und Einsicht das Richtige tun und nicht aus Angst vor Strafe?

Das wäre natürlich der Idealzustand, der allerdings nicht erreichbar ist. Es zeigt sich, dass harte Strafen und ernste Schläge, die notwendig werden, durchaus eine Wirkung haben, auch wenn das in unseren Tagen, wo man
vieles, oft viel zu vieles, durchgehen lässt, anders gesehen wird.

Aber ist der heutige Vers dann überhaupt noch zeitgemäß?

Ich denke schon, geht es hier doch um das zeitlos gültige Wort Gottes, der mit der menschlichen Natur bestens vertraut ist, der die Menschen liebt und alles zum Guten wenden will. Deshalb muss auch der heutige Vers im Zusammenhang mit dem biblischen Zeugnis gesehen werden.

Und danach muss dem Bösen und damit Zerstörerischen, das wir alle in uns
tragen, wenn es sich der besseren Einsicht widersetzt, ganz energisch gewehrt werden, wozu der Obrigkeit das Schwert verliehen wurde (Römer 13) und die Eltern die Aufgabe haben ihre Kinder zu erziehen, wozu Konsequenz und eine wohldosierte Strenge gehören.

Wer seine Kinder liebt und das Beste für sie will, wird das richtige Maß finden und harte Strafe und ernste Schläge haben, sollten sie notwendig sein, nichts mit blindwütiger Gewalt zu tun. Wobei harte Strafe und ernste Schläge
nicht unbedingt etwas mit körperlicher Gewalt zu tun haben müssen, damit sie gefühlt werden können.

Und wie ist es mit Gott und unserem Verhältnis zu ihm? Straft Gott uns nicht auch und kann er uns nicht auch ernste Schläge erteilen, in dem er uns kräftige Denkzettel verpasst oder harte Prüfungen auferlegt, die eine Verhaltensänderung bewirken? Wobei es Gott gut mit uns meint, wenn wir seine erzieherischen Schläge noch in diesem Leben zu spüren bekommen, weil es danach zu spät wäre.

Wir können Gott auch hier nur um viel Verstand, Weisheit und die rechte
Erkennnis bitten.

Jörgen Bauer