Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.

Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden.

2. Petrus 3, Verse 10 bis 12

Hinsichtlich der Wiederkunft Christi lässt sich aus der Bibel kein eindeutiger
Geschehensablauf ableiten. Einmal wird die Wiederkunft Christi mit dem Weltuntergang gleichgesetzt, so wie im heutigen Text und einmal wird von
der Wiederkunft Christi und dem sich dem anschließenden 1000jährigen Reich berichtet, dem dann eben dieses Weltgericht folgt, dem sich die Neuschöpfung Gottes anschließt.

Für uns ist die Reihenfolge, wenn wir zu Christus gehören, unerheblich, weil wir gerettet sind. Die Bibel will uns kein Fahrplan sein, sondern fasst oft weit auseianderliegende Ereignisse in einer Gesamtschau zusammen.

Merkwürdigerweise scheint die Menschheit auch hier eine unbewusste Ahnung von dem Kommenden zu haben. Erkennbar wird dies an Katastrophen- und
Weltuntergangsszenarien, die sich als Bücher und Filme gut verkaufen lassen, weil sie einen als lustvoll empfundenen Nervenkitzel vermitteln, bei dem sich
der Zuschauer sicher fühlt, kann er doch davon ausgehen, dass die hier
dargestellten Katastrophen Erfindungen und höchst unwahrscheinlich sind.

Mit vergleichbaren biblischen Aussagen könnte man da allenfalls ein müdes
Lächeln bewirken, so wie damals bei den Schwiegersöhnen, in spe, Lots, für die Lots Warnung lächerlich war, weshalb sie das vom Untergang bedrohte Sodom nicht verließen.

In Sachen Sodom und Gomorra wäre es möglich gewesen, sich durch eine
Flucht zu retten. Beim kommenden globalen Ereignis, dem Tag des Herrn, wird das nicht möglich sein.

Darüber wie der Tag des Herrn abläuft und durch was die beschriebenen
Ereignisse ausgelöst werden, stelle ich keine Spekulationen an. Nur soviel:
Geeignetes natürliches Zerstörungspotential ist schon heute vorhanden und das nicht nur durch geballte Asteroideneinschläge.

Auf der Erde gibt es einige ruhende Supervulkane. Einer davon ist der
Yellowstone Nationalpark in den USA. Ein Ausbruch hätte katastrophale Folgen. Möglich ist auch die Explosion eines Sterns in einer Supernova. Sie überstrahlt dabei alle Sterne einer Galaxie. In einem Umkreis bis zu 30 Lichtjahren wäre das gefährlich.

Als gefährlicher Kandidat gilt der linke Schulterstern des Sternbildes Orion,
der rote Riese Beteigeuze. Stünde er an der Stelle der Sonne, würde er noch über die Marsbahn hinausreichen. Die Umlaufbahn der Erde wäre noch mitten
in diesem Stern. Er ist zwar 300 Lichtjahre entfernt; aber eine Supernove, mit der “demnächst” zu rechnen ist, könnte Folgen für uns haben.

“Demnächst” ist, in astronomischen Maßstäben, für uns allerdings ein noch sehr langer Zeitraum.

Vor einigen Jahren verdächtigten sich die Amerikaner und Russen gegenseitig illegaler Kernwaffenversuche in der Atmosphäre, weil ein Gammastrahlenausbruch, ein sogenannter Gammablitz, gemessen wurde. Man kam dann dahinter, dass dieser aus dem Weltraum stammte und sehr kurz war. Ein kleines bisschen länger und er hätte die Erde sterilisiert.

Beim Gammablitz gibt es keine Vorwarnung, da er sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Ein völlig unerklärlicher, urgewaltiger Gammablitz, der aus einer fernen Galaxie kam, wurde letztens beobachtet.
Die zugrunde liegende Explosion war sogar mit bloßem Auge sichtbar. Der Blitz, muss nach unserer Berechnung, viele Millionen Jahre unterwegs gewesen sein.

Wir dürfen Gott danken, dass er uns bisher vor globalen Katastrophen aller Art bewahrt hat. Es müssen aber nicht unbedingt globale Katastrophen sein.
Da man nur einmal sterben kann, reichen auch örtliche und persönliche Katastrophen aus.

Der heute Text warnt uns davor, die Sache mit der Wiederkunft Christi oder dem plötzlichen Erscheinenmüssen vor dem Richterstuhl Christi, auf die
leichte Schulter zu nehmen. Wer das tut, muss mit Überraschungen rechnen.

Jörgen Bauer