Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt ihr auch weggehen?
Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen?
Du hast Worte des ewigen Lebens;

Johannes 5, Verse 66 -68

Der Evangelist Dr. Theo Lehmann berichtete, dass, während einer seiner Predigten, eine Gruppe Jugendlicher protestierend die Kirche verließ.

Seine Mitarbeiter machten ihm anschließend Vorwürfe: “So geht das
nicht, du hast zu hart gepredigt und die Jungs damit abgeschreckt und
verscheucht!”

Lehmann berichtet weiter, dass er darauf sehr zerknirscht, voller
Selbstzweifel und reuemütig zu Bett ging – am nächsten Morgen aber erkannte, richtig gehandelt zu haben.

Das deshalb weil es im Evangelium immer um ein Angebot geht, das
angenommen oder auch abgelehnt werden kann, weshalb es geradezu
falsch ist, das Evangelium zu entschärfen.

Man hört ja immer wieder, dass man auf die Leute zugehen und ihnen
die Dinge schonend beibringen muss – aber wie lange muss man denn
die Leute schonen bis man endlich Klartext reden kann?

Und am Ende führt das dazu, dass den Leuten überhaupt nie reiner
Wein eingeschenkt wird. Und wenn die Leute nur deshalb bleiben, weil
sie das zu hören bekommen, was ihnen gefällt, dann läuft etwas falsch!

Im Geschäftsleben würde man hier von einer „Täuschung der Kunden“
sprechen, denen man, damit sie bleiben bzw. kaufen, das erzählt, was
sie gerne hören möchten.

Aber die Welt hat Anspruch auf die vollständige, unverkürzte und
unverfälschte Botschaft des Evangeliums! Die Überbringer dieser Botschaft
machen sich schuldig, wenn sie meinen, diese entschärfen zu müssen,
um bei den Hörern nicht anzuecken.

Jesus hatte davon gesprochen, dass nur der Anteil an IHM hat, der sein
Fleisch isst und sein Blut trinkt, weil sein Fleisch die wahre Speise und
sein Blut der wahre Trank ist. (Das ist bildhaft zu verstehen und bedeutet,
den Opfertod Jesu als die für sich geschehene Rettung anzunehmen und
aufzunehmen. Hier ist an das Abendmahl zu denken.) Das war vielen
seiner Jünger zu hart, weshalb sie fortan nicht mehr mit ihm gingen.

Es folgt dann die Stelle, die Gegenstand der heutigen Betrachtung ist.

Es war so, ist so und wird so bleiben, dass sich an Jesus Christus die
Geister scheiden.

Nichts gegen eine verständliche und freundliche Weitergabe des
Evangeliums, aber aufgepasst, dass dabei die Grenze zur Anpassung nicht
überschritten wird.

Denn wenn wir uns als Christen bekennen und das Evangelium weitersagen, müssen wir in Kauf nehmen abgelehnt zu werden und vielleicht sogar “Freunde” zu verlieren. Aber Jesus sagt uns, dass dies für seine
Jünger der “normale Zustand” ist.

Und im Grunde gilt das für jeden, der etwas „verkaufen“ will. Und warum
sollten es die Christen da besser haben?

Und nicht zu vergessen: Nur mit Jesus gibt es zu alles zu gewinnen!

Jörgen Bauer