Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will
ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es
in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine
Scheune.

Matthäus 13, Vers 30

Das “Unkraut unter dem Weizen” war Gegenstand der “Gedanken zum
Sonntag”, wie sie von einer seelsorgerlichen Gemeindehelferin verfasst und
in der Samstagsausgabe unserer örtlichen Zeitung veröffentlicht wurden.

Die Aussage der sonntäglichen Betrachtung war, dass es gute und schlechte Menschen, dass es solche und andere gibt und dass alle zusammen zu einer notwendigen Vielfalt beitragen, von daher also alle gleich wichtig und gleich wert sind und alle gleichermaßen von Gott angenommen sind.

Damit lag die Verfasserin genau auf der Linie des alles relativierenden Zeit-
geistes, wonach es kein richtig und kein falsch gibt, sondern alles relativ ist.

Zu diesen unsinnigen Schlüssen wäre sie nicht gekommen, wenn sie sich mit
dem Vers 30, der der heutigen Betrachtung zugrunde liegt, befasst hätte –
den sie bei ihrer Betrachtung unterschlug – und die Deutung des Gleichnisses
vom Unkraut, Lukas 13, Verse 36 bis 43 – gelesen und hoffentlich auch verstanden hätte.

Es ist richtig, dass Gott auch die Sünder liebt und retten will, aber nicht in der
simplen Weise, wie von der Verfasserin beschrieben.

Der Weizen, dass sind die Kinder Gottes und Erben des himmlischen Reiches.
Das Unkraut sind die Gottesleugner, die Irrlehren verbreiten, zum Abfall verführen, das Wort Gottes relativieren und verfälschen, so wie es auch die
Verfasserin der Sonntagsgedanken tut.

Denn die Aussage im obigen Vers 30 und in den Versen 36 – 43 sind klar und
eindeutig. Die Gedanken zum Sonntag müssten also zur Buße aufrufen und den
Gerichtsernst Gottes – Unkraut gebündelt und ins Feuer geworfen – deutlich
machen.

Es ist wichtig, dass wir uns treu an das Wort Gottes halten und uns durch
zeitgeistliche Verfälschungen klarer und eindeutiger biblischer Aussagen nicht
beirren lassen

Jörgen Bauer