Psalm 119, 79

Lass sich zu mir wenden, die Dich fürchten und die Deine Zeugnisse kennen!
Psalm 119, 79

Der Psalmist bittet hier den Herrn, Er möge ihn mit gleichgesinnten Menschen – mit solchen, die seinen Glauben teilen – zusammenführen. Dieses Gebet sollten sich all jene Christen merken, die sich immer wieder darüber beklagen, es gäbe in ihrem Dorf, in ihrer Stadt, keine echten Mitchristen. Auch der Prophet Elia meinte einmal, er wäre weit und breit der einzige Gläubige; er hielt sich also tatsächlich für exklusiv! Er sagte zum Herrn:

Herr, sie haben Deine Propheten getötet, Deine Altäre niedergerissen, und ich allein bin übriggeblieben, und sie trachten nach meinem Leben.
Römer 11, 3

Das traf jedoch keineswegs zu, und so musste er sich vom Herrn die Antwort gefallen lassen:

Ich habe Mir übrigbleiben lassen siebentausend Mann, welche dem Baal das Knie nicht gebeugt haben.
Römer 11, 4

In unserer Zeit gibt es nicht wenige solche „exklusive“ Gläubige. Sie wähnen sich allein auf weiter Flur und leben auch dementsprechend. Ihre geistliche Speise besteht aus CDs und erbaulichen Schriften. Werden sie darauf hingewiesen, dass es auch in ihrer Umgebung gleichgesinnte Kinder Gottes und sogar Bibelkreise gibt, weisen sie das ab. Für sie ist nichts gut genug. Natürlich ist das nicht förderlich für ihr Glaubensleben. Und so ist es kein Wunder, dass ihr geistliches Leben recht mager aussieht.
Lasst uns doch heute von unserem Psalmisten lernen. Er gab sich nicht zufrieden mit seinem eigenen Glaubensstand, er hielt sich nicht für exklusiv! Nein, wir hören ihn die eindringliche Bitte aussprechen: „Lass sich zu mir wenden, die Dich fürchten und die Deine Zeugnisse kennen!“