Lasst kein hässliches Wort über eure Lippen kommen, sondern habt da, wo es nötig ist, ein gutes Wort, das weiterhilft und allen wohl tut.

Epheser 4, Vers 29

Es geht “um die Weisungen für das neue Leben”, so die Überschrift über dem Abschnitt, in dem dieser Vers steht. Christen sind zu neuen Menschen geworden, die Christus angezogen haben und den alten Menschen ablegen müssen, und das ist überhaupt nicht einfach und aus eigener Kraft nicht zu schaffen.

Ich erinnere mich daran, wie ich selbst zum Glauben gekommen bin. Es ist nämlich nicht damit getan, das Evangelium, als neue Wirklichkeit, zunächst mal rein verstandesmäßig, anzunehmen. Das ist nicht schon alles. Es geht um das Neuwerden. Und dagegen hat sich der “alte Adam” (also das alte “Ich”) in mir, wie ein Ertrinkender, mit Händen und Füßen gewehrt. Man möchte in Wirklichkeit nicht anders werden, sondern hängt an seinem alten Wesen mit seinen bewährten und eingefleischten Gewohnheiten.

Und Martin Luther hat genau das gesagt: “Der alte Adam in uns soll ersäuft werden. Nimm dich aber in acht, das Aas kann schwimmen!”

Ich bin dann aber doch den neuen Weg, als den erkennbar besseren, unter der Leitung unseres Herrn und Heilands Jesus Christus gegangen. Dabei habe ich erfahren, dass sich alle Dinge, oft überraschend, zum Guten wenden und die Jahre ohne Jesus Christus und den Glauben an IHN, verlorene Jahre waren.

So wie man Wert auf ein sauberes und gepflegtes Äußeres legt, gehört zum Neuwerden auch, dass man auf seine Worte achtet. Darum geht es im heutigen Vers, und da will der Alte Adam immer wieder durchdringen.

Ein Pfarrer sagte von der Kanzel herab, dass er der Gemeinde jetzt sein Organ zeigen wird, mit dem er die meisten Sünden begehe. Die Gemeinde erstarrte. Aber der Pfarrer streckte nur seine Zunge heraus.

Johann Heermann, 1630, hat zutreffend gedichtet:

Hilf, dass ich rede stets, womit ich kann bestehen; lass kein unnützlich Wort aus meinem Munde gehen; und wenn in meinem Amt ich reden soll und muss, so gib den Worten Kraft und Nachdruck ohn Verdruss.

Jörgen Bauer