Täuscht euch nicht: Gott lässt sich nicht verspotten! Was der Mensch sät, wird er auch ernten. Wer auf seine eigene Natur sät, wird von ihr den Tod ernten. Wer auf den Geist Gottes sät, wird von ihm das ewige Leben ernten.

Galater 6, Verse 7 + 8

Eigentlich eine Binsenweisheit: Wenn alles natürlich und mit rechten Dingen zugeht, wird aus dem Samen für Weizen immer nur neuer Weizen hervorgehen und keine Erbsen. Aber geht es hier wirklich nur um landwirtschaftliche Erkenntnisse?
Der Abschnitt, in dem dieser Vers steht, hat die Überschrift “Mahnung zur Brüderlichkeit”. Hier ist das Säen und Ernten gleichnishaft zu verstehen. Wer geizt und kargt und sich nicht, so gut wie er es könnte, in die Gemeinschaft einbringt, verhöhnt Gott. Solche Menschen denken an sich selbst. In der Luther-Übersetzung der Bibel wird die Formulierung “auf sein Fleisch sät” verwendet und zeigt uns, auch damals gab es Menschen, die viel Wert auf die eigene Selbstverwirklichung gesetzt und sich auf sich selber verlassen haben.

Mit unseren Worten gesagt: Es kommt darauf an, womit und worin wir investieren. Der heutige Vers beinhaltet somit eine ernste Mahnung, weil wir, einzelnen oder auch als Gemeinschaft, ständig mit unseren Worten und Taten, Samen verstreuen, aus dem giftige Früchte werden können. Gott kann uns hier, schon jetzt, die oftmals schmerzhaften Folgen unserer Worte und Taten spüren lassen. Gut für uns, wenn wir dann noch Zeit zu Umkehr finden.

Wir wollen Gott bitten, dass er uns davor bewahrt, auf Vergängliches, also auf unser Fleisch und damit unser Verderben zu Säen, sondern uns dazu verhilft auf den Geist, also die Sache des Reiches Gottes zu säen, damit wir das ewige Leben ernten (Vers 8).

Jörgen Bauer