Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.

Matthäus 7, 6

Muss eigentlich allen Menschen das Evangelium gebracht werden? Diese Frage
muss mit einem eindeutigen “JA” beantwortet werden.

Und doch gibt es Grenzen, wenn wir das heutige Wort unseres Herrn
Jesus Christus betrachten. Danach sollen wir das Heilige nicht den Hunden
geben und unsere Perlen nicht vor die Säue werfen.

Das sind harte und deutliche Worte, wenn man bedenkt, dass die “Hunde” und “Säue” Metapher für Menschen sind, welche das Heilige, nämlich das überaus kostbare, rettende Evangelium, für das Jesus Christus den
schrecklichen Tod am Kreuz auf sich genommen hat, radikal, böswillig und
in feindseliger Absicht ablehnen.

Die Perlen, das sind unsere Glaubenserfahrungen, unser Leben mit Jesus
Christus, aus dem wir unsere Kraft und unsere Hoffnung schöpfen.

Es geht hier um wertvolle Dinge, und wenn wir merken, dass das Evangelium entschieden abgelehnt wird und wir allenfalls mit Hohn und Spott oder sogar Schlimmeren rechnen müssen, wenn wir von unseren Erfahrungen berichten, dann wäre es verfehlt, zuzulassen, dass unsere kostbaren Schätze zertreten, auf den Müll geworfen und dadurch entwertet werden.

Jesus selbst hat sich entsprechend verhalten als er vor seiner Verurteilung durch Pilatus, durch den Hohepriester Kaiphas verhört wurde. ER antwortete nicht, weil er ER wusste, dass jedes Wort vergeblich gewesen wäre, weil die jüdische Obrigkeit, von Roms Gnaden, fest entschlossen war, Jesus zu vernichten.

Das bedeutet für uns, dass wir nicht unter allen Umständen und überall
unseren Glauben bezeugen und versuchen müssen, Menschen für Jesus
Christus zu gewinnen.

Bei der Aussendung der 72 Jünger, weist Jesus diese an, nur dort zu bleiben,
wo sie erwünscht sind. Gleiches gilt für uns. Dort wo man uns ablehnt, müssen wir nichts sagen. Wir müssen auch nicht in allen “Drecklöchern” missionieren. Das heißt wir müssen unterscheiden, ob man vom Dreck gereinigt werden will oder ob man fest entschlossen ist, sich weiterhin im Dreck zu suhlen. Gott akzeptiert die jeweilige Entscheidung, weshalb uns keine Schuld trifft.

Das einzige was Jesus erwartet ist, dass wir uns zu IHM bekennen, wenn wir danach gefragt werden. So wie auch ER sich vor Kaiphas als Sohn Gottes bekannte, als er danach gefragt wurde.

Jörgen Bauer