Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

Matthäus 6, Vers 33

In diesem Abschnitt der Bergpredigt geht es um das “Schätzesammeln und Sorgen”. Und da lesen wir, worum sich die Menschen alles sorgen, und das ist bis heute nicht anders geworden, wobei sich die Wunschliste noch erheblich erweitern ließe.

Dieser Tage folgende Aussage im Fernsehen:

“Viele Menschen versuchen, alles nur mögliche in ihr Leben reinzupacken. Überall sollte man gewesen sein, nichts verpasst, alle Angebote genutzt, alles erlebt haben usw.. Denn das Leben ist kurz, und da darf man nichts verpassen, denn wenn das Leben erst mal vorbei ist, lässt sich nichts mehr nachholen. Früher, als die Menschen noch gläubig waren, konnten sie auf den Himmel hoffen und damit vertröstet werden, dass sie dort für allen Verzicht entschädigt würden – aber das funktioniert heute nicht mehr.”

Eine naive Sichtweise, wie ich meine. Der Himmel, als ein Ort, in dem unerfüllt gebliebene Konsum- und Genusswünsche befriedigt werden? So simpel ist das nicht!

Himmel, das ist die bleibende, ewige Gemeinschaft mit Gott, als der Fülle des Lebens, bei der wir alles haben und in der keine Wünsche mehr offen bleiben. Was kann es denn Größeres geben, als Gott zu haben, der alles umfasst und der alles in allem ist?

Wenn im Himmel Gott gepriesen und gesungen wird, dann sind das keine Pflichtübungen, sondern Ausdruck eines vor Glück und Freude überströmenden Herzens, bei dem man gar nicht anders kann, als zu lobsingen.

Und nun zum heutigen Vers: Wir können bereits in diesem Leben einen Vorgeschmack auf den Himmel bekommen, wenn wir, wie Jesus sagt, zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten.
Wir bekommen so Gemeinschaft mit Gott und werden schon hier reich gesegnet. Und das erfüllt uns mehr als das, was die Welt an vergänglichen Schätzen zu bieten hat.

Jörgen Bauer