Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf
deine große Barmherzigkeit.

Daniel 9, Vers 18

Diese Bibelstelle ist der Wochenspruch für die laufende Woche.

Die Juden befanden sich damals in der babylonischen Gefangenschaft, was die Folge ihres Unglaubens
und Ungehorsams gegenüber Gott und seinem Wort war.

Sie hatten tatsächlich nichts vorzuweisen, schon gar keine Gerechtigkeit, so wie Gott sie versteht,
sondern konnten sich nur der Barmherzigkeit Gottes anbefehlen und darauf vertrauen, dass ER
barmherzig ist.

Im Übrigen könnten wir uns bei Gott ohnehin keine Verdienste erwerben, mit denen wir IHM gegenüber Ansprüche geltend machen könnten.

Das ganze Kapitel 9 des Danielbuches ist ein einziges Sündenregister, Sünden- und Reuebekenntnis.

Und da müssen wir uns fragen lassen, ob und inwieweit wir uns heute von dem unterscheiden, was in
Daniel Kapitel 9 aufgeführt wird. Zwar sind die Begleitumstände heute andere als damals, aber im
Prinzip hat sich nichts geändert, und deshalb gilt der heutige Spruch auch für uns, und gerade das
muss uns nachdenklich machen.

Als Kinder Gottes dürfen wir aber, um Christi willen, der für uns gestorben und auferstanden ist,
mit der Güte, Gnade und Barmherzigkeit Gottes rechnen, der uns, wenn wir umkehren, immer wieder
alle unsere Schuld und Sünde vergibt.

Zu unserem Glück sind wir für unseren Gott keine Sklaven, mit denen er nach Lust und Laune, völlig
unberechenbar, verfahren würde und dessen Gunst wir uns durch anstrengende religiöse Übungen verdienen müssten, ohne dabei eine Heilsgewissheit zu haben.

Weil unser Gott, Herr und Heiland so völlig anders ist, alle Seine Geschöpfe vorbehaltlos liebt und
insbesondere alle Menschen zu seinen Kindern machen möchte, um mit ihnen zusammen in einer ewigen
beglückenden Gemeinschaft zu leben, sollten wir als Christen, unsere Mitmenschen zu IHM einladen.

In der Praxis würde das bedeuten, dass wir sich bietende Gelegenheiten zum Einladen nutzen.
Bitten wir Gott, dass ER uns solche Gelegenheiten schenkt.

Jörgen Bauer