Wer die Hand an den Pflug legt und schaut zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9, Vers 62

Wenn es um einen Dienst geht, zu dem zwar alle grundsätzlich bereit sind, kann man in der Regel trotzdem immer drei Charaktere unterscheiden: Da sind die Einen, die sofort zusagen und einsteigen.
Dann die Zweite Gruppe, die es sich erst noch überlegen muss und dann die Dritten, denen das dann
doch zu viel wird.

In der Geschichte, die uns in Lukas 9, Verse 57-62 berichtet wird, geht es auch um verschiedene dienstbereite Helfer, die aber alle nicht brauchbar sind. Dem Ersten sollte zuvor klar werden, dass es an Jesu Seite unkomfortabel werden kann, der Zweite wollte zuerst noch seinen Vater begraben und der Dritte sich zuvor von seinen Angehörigen verabschieden.

Jesus macht klar, dass es, wenn es um die Sache des Reiches Gottes geht, ebenso wenig einen Aufschub geben kann, wie bei einem Rettungseinsatz, wo sofortige Hilfe nötig ist.

Ja, aber ist es wirklich immer so dringend, dass man sich kein Innehalten gönnen dürfte?

Ich denke, dass es hier um etwas anderes geht, was umgangssprachlich „Nägel mit Köpfen machen“ heißt. Hat man sich für eine wichtige Sache entschieden oder wurde man mit einer wichtigen Aufgabe betraut, ist unverzügliches Handeln erforderlich. Das heißt nicht, keine Pausen mehr machen zu dürfen, sondern zuvor noch andere Geschäfte abzuwickeln, die vom eigentlichen Ziel ablenken oder dieses gar vergessen lassen.

Das meint Jesus mit seiner Aussage, die der heutigen Betrachtung zugrunde liegt. Geht es doch bei der Sache des Reiches Gottes immer auch um Sein oder Nichtsein, um ewiges Leben oder ewigen Tod.

Könnten wir auch in eine solche Lage kommen, in der sofortiges Handeln erforderlich ist?
Für Notfälle wird das immer gelten. Aber wenn es um das Reich Gottes geht? Hier sind nicht nur Notfallseelsorger gefragt, sondern auch wir als Christen, wenn es um Trost, Zuspruch und erste Hilfsleistungen geht. Auch Menschen, die Zweifeln, an Gott oder seinem Wort irre geworden sind oder denen der letzte Schritt zum Glauben noch fehlt, können wir eine Hilfe sein.

Und hier sollen wir nicht zögerlich zurückschauen, sondern zu Tätern des Wortes werden.

Wir wollen unseren Herrn Jesus Christus ständig um offene Sinne und Herzen und um den Mut und die Kraft bitten, das Erforderliche zu erkennen und unverzüglich zu tun.

Jörgen Bauer