So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.

Timotheus 2, Verse 1 und 2

Für Menschen zu beten, fällt mir nicht schwer. Hinsichtlich eines bestimmten Personenkreises gehen mir harsche Worte allerdings schnell über die Lippen.
In einer guten christlichen Publikation las ich dieser Tage, dass es besser ist, sich stattdessen in Fürbitte zu üben. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Deshalb will ich Gott, noch mehr als bisher, bitten, dass er die Verantwortlichen im Land, mit besonders viel Verstand und Weisheit ausstattet, dass sie nach Gottes Willen fragen und sich an seinen Geboten und Schöpfungsordnungen orientieren und erkennen, dass Gott Macht geben und auch wieder nehmen kann.
Auch die Verantwortliche im Land sind Menschen, die von Gott geliebt werden und die Gott deshalb einmal bei sich haben möchte, denn auch für sie und zu ihrer Erlösung ist Jesus Christus Mensch geworden.

Das kommt auch in diesem Abschnitt, der in der Luther-Bibel unter der Überschrift “Das Gemeindegebet” behandelt wird, zum Ausdruck.

Heißt das nun, dass wir allem zustimmen und alles schönreden sollen? Keinesfalls! Wir wollen Gott bitten, dass wir als Christen unserer Salz- und Lichtfunktion nachkommen. Wir dürfen auch im erlaubten Rahmen widersprechen und protestieren, da wo es sinnvoll und notwendig erscheint, hörbar für die zeitlos gültige Wahrheit des Evangeliums eintreten. Aber auch dabei hilft uns das Gebet, weil wir dazu Gottes Hilfe und Beistand brauchen.

Wir sollten noch viel mehr darauf vertrauen, dass Gott Gebete tatsächlich erhört und das kein frommes Wunschdenken ist. Vertrauen wir also noch mehr auf die Kraft des Gebets.

Jörgen Bauer